2018.10.30, 12:50 -
C. Araxe
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Dienstag, 30. Oktober 2018
Statt Finger
Sonntag, 28. Oktober 2018
Krachige Katakomben unter Deck
Und erneut befand ich mich an Bord eines Schiffes – diesmal wurde die wohlvertraute MS Stubnitz mal wieder geentert. Industrial – der Sound, der am besten zum Stahlkörper des Schiffes passt – gab es live auf die Ohren. Mit Kollaps (Kollaps wie Neubauten) aus Australien ging der Krach los. Ebenso wie der „Sänger” auf der Bühne keine ruhige Minute fand erging es den Ohren des Publikums. Abwechselnd wurden Gitarre oder Metallteile bearbeitet – ein gnadenloser Ohrenschmaus für Freunde des Genres. Aber dies war ja erst die Vorspeise.
Als Hauptgang wurde Brighter Death Now serviert – das Soloprojekt von Roger Karmanik, dem Gründer des Subgenres Death Industrial. Sein Kultlabel Cold Meat Industry trug maßgeblich dazu bei, dass ich mich immer weiter von herkömmlicher Musik abwandte und dem zuwendete, was die meisten Menschen als Musik weder kennen, noch anerkennen. Inzwischen höre ich zwar auch wieder oder vornehmlich gemäßigtere Sachen – Ende der 90er schien es nichts Innovatives mehr im Industrialbereich zu geben –, aber eben nicht nur. Gerade der Auftritt von Brighter Death Now war nicht nur für mich quasi eine Pflichtveranstaltung, die sich dann auch mehr als gelohnt hat. Der Krach der 90er war wieder mehr als präsent und ich wusste wieder ganz genau, warum ich das damals mehr als gut fand. Die Bühnenperformance war zudem äußerst unterhaltsam – z. B. was den Umgang mit dem einen oder anderen aus dem Publikum betrifft, aber vor allem den Abschluss: „Thank You for the Music”!!!
(Anschließend ging es noch mit Retro-Industrial, Retro-Bekannten und Gegenwarts-Gesprächen lange, lange weiter.)
2018.10.28, 15:37 -
C. Araxe
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Dienstag, 23. Oktober 2018
Die lieben Kollegen, Teil 65
Ein jüngerer Kollege hat Geburtstag und ich gratuliere ihm zu diesem Tag mit der Anmerkung, dass in seinem Alter ja noch keine Beileidsbekundungen angebracht wären. Dies dementiert er sofort, schließlich würde er ja nun schon auf die 30 zugehen und er fühlt sich schon schrecklich alt. Ich frage ihn, was ich denn da sagen solle – so mit Kurs auf die 50 (auch wenn ich mich eigentlich selten alt fühle, sondern eher erschreckend jung, wenn ich mir mein Alter vergegenwärtige). Er entgegnet mir, dass man mir das ja nicht ansehen würde…
(Dieser Kollege weilte während seiner Ausbildung auch unter meiner Fuchtel in meinem Einflussbereich, aber ich habe es damals schon nicht geschafft, ihm den Unterschied zwischen Schleimen und Höflichkeit beizubringen. Nun dürfte da gar nichts mehr zu machen sein.)
2018.10.23, 19:12 -
C. Araxe
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Sonntag, 21. Oktober 2018
Das Land der Dichter und Denker
Lang, lang ist’s her, dass man diese Phrase halbwegs als zutreffend bezeichnen konnte. Zumindest sind die Begebenheiten, von denen mir das kleine Monster berichtete, nicht gerade Sternstunden, was Bildung betrifft. Neben seinem nun angefangenen Studium ist das kleine Monster nun außer an der Uni auch wieder in seinem vorherigen Gymnasium anzutreffen. Dort betreut es die Schulbibliothek – wie es das auch schon zuvor gemacht hat –, weil es einfach an fachlich geeigneten Mitarbeitern fehlt. Gewöhnungsbedürftig ist es sicher, nun auf Augenhöhe mit den Lehrkörpern zu agieren („Die wollen mich jetzt duzen!”), noch gewöhnungsbedürftiger ist jedoch, was es da so erlebt: Zwei Schüler kommen in die Bibliothek und entdecken Ausgaben von Faust. „Krass, das ist ja das Buch aus ,Fack ju Göhte 2’…”. Oder ein Schüler fragt nach, ob auch das Buch von Goethe erhältlich wäre. Auf die Nachfrage, welches gemeint wäre, ist der Schüler sichtlich irritiert. „Wie? Der hat mehr als ein Buch geschrieben? Krass!” Ja, krass …
Nebenbei bemerkt finde ich ja, dass das kleine Monster auch viel zu wenig gelesen hat, wenn es um Literatur, vornehmlich klassische Literatur geht. Aber ganz sicher kennt es sich damit besser aus, als viele, die sich auf eine deutsche Leitkultur berufen.
2018.10.21, 22:13 -
C. Araxe
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Dienstag, 16. Oktober 2018
Plötzlich und unerwartet
… und vor allem viel zu früh.
Aber wann ist schon der richtige Zeitpunkt, um zu gehen?
2018.10.16, 13:10 -
C. Araxe
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Sonntag, 14. Oktober 2018
Dunkles auf dem Wasser
Zum zweiten Mal fand auf der Cap San Diego der schwarzromantische Kunstsalon Darkerkant mit Ausstellungen, Lesungen und Konzerten statt, die sich düsteren Gefilden zuwendeten. Für einen Abend weilte ich an Bord – es gab einiges an Kunst anzuschauen – manches schaute zurück wie zum Beispiel ein Werk von Horatius Steam. Bilder von Laurent Fièvre oder Zeichnungen von Gavyn Dylan waren neben vielen anderen beeindruckend. Zu Sehen hab es jedenfalls recht viel Interessantes. Die Lesungen zeigten sich dahingegen sehr durchwachsen – das Vorgetragene reichte von grauenerregend (nicht im positiven Sinne), über unterhaltsam bis anspruchsvoll. Das Anspruchsvolle von Vincent Voss zeigte sich hier zudem auch noch ambitioniert – statt fiktivem, von Zombies bevölkerten, Grauen folgten die Worte dem realen Grauen des Krieges in Syrien. Dass es sich bei der ganzen Veranstaltung nicht um ein rein eskapistisches Vergnügen an dunklen Welten handelte, bekam man übrigens schon gleich am Einlass mit, wo konsequent und mit voller Absicht die Eintrittsbänder nur am linken Arm befestigt wurden. Musikalisch gab es dunkle Soundcollagen mit optischen Projektionen von OHcy-êspé und Dark Cabaret von Birdeatsbaby (Mishkin Fitzgerald leider nur solo, die komplette Band hätte mir mehr zugesagt) zu hören. Alles in allem ein sehr schöner Abend wie auch alle von mir Schanghaiten (diesmal hatte ich ein großes Netz ausgeworfen) fanden, der dann für einige Beteiligte dann noch lange nicht zu Ende war.
2018.10.14, 17:53 -
C. Araxe
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Mittwoch, 10. Oktober 2018
Erst Frühling, dann Sommer
So kam der Wetterbericht heute Morgen bei mir zumindest zunächst im Halbschlaf an. Es dauerte etwas, bis mich die real gesprochenen Worte des Radiomoderators erreichten: „Erst Frühnebel, dann Sonne”. Auch gut.
(Der diesjährige Sommer lässt einen einfach nicht los.)
2018.10.10, 16:31 -
C. Araxe
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Donnerstag, 4. Oktober 2018
Ohrenhypnose aus dem Reich der Mitte
Dass es in China recht interessante Bands gibt habe ich ja schon vor einiger Zeit festgestellt, aber bisher hatte ich noch nie die Möglichkeit, eine chinesische Band live zu erleben. Das hat sich nun zu meiner vollsten Zufriedenheit geändert. Lonely Leary kommen aus Peking und machen exzellenten Post-Punk. Dunkel, rau, rotzig und vor allem voller Energie wird dies auf der Bühne dargeboten. Treibender Bass, hallig-lärmende Gitarre, nachdrückliches Schlagzeug und düsterer Gesang – hier überzeugt alles auf ganzer Linie und das sofort! Ein intensiver Rausch, der mitunter tief in die 80er führt. (Hier gibt es was auf die Ohren.)
2018.10.04, 15:51 -
C. Araxe
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Dienstag, 2. Oktober 2018
Die verdorrten Landschaften
Nun haben wir morgen wieder einen Feiertag, den kaum jemand so recht feiern mag, weil es außer einem freien Tag eher wenig zu feiern gibt. 28 Jahre ist es dann schon her mit dieser Einheit, die immer noch keine ist. Und es ist nicht „nur” das Problem mit dem zunehmenden (oder besser wieder medial präsenteren) Rechtsextremismus im Osten – das gibt es nämlich im Westen ebenso –, sondern dass es nach wie vor größtenteils die Trennung zwischen Ost und West in nahezu sämtlichen Bereichen gibt. Nicht nur bei den Generationen, die die Zeiten vor der Wiedervereinigung erlebt hat, selbst bei den Nachgeborenen. Und auch wenn die „Seiten” örtlich gewechselt wurden, bleibt meist zumindest gefühlt ein Rest von Fremdheit, egal um wie viele Jahre es sich handelt bzw. gleichgültig, ob diese Zeit „drüben” den weitaus größeren Teil des Gelebten ausmacht – gleichgültig ob man nun von West nach Ost oder Ost nach West ging. Letzteres war jedoch weitaus häufiger. So wie auch ich als im Osten Aufgewachsene nunmehr nun den größten Teil meines bisherigen Lebens im Westen verbracht habe. Inzwischen spielt dies von Außen her gesehen zwar eigentlich keine Rolle mehr. Die Zeiten sind zumindest im Westen vorbei, dass man sich blöde Sprüche anhören muss, wenn man seine Herkunft mitteilt. Das ist inzwischen egal. Genauso egal, wie es der Osten für den Westen immer war und noch ist. Im Osten sah das mal anders aus. Der Westen war für viele das „Gelobte Land”. Nach „Wir sind das Volk” hieß es damals bald „Wir sind ein Volk”. Statt „blühender Landschaften” gab es nach der Wiedervereinigung erst einmal neben der lange ersehnten Freiheit massive Arbeitslosigkeit. Diese Freiheit beinhaltete zwar beispielsweise Reisefreiheit und auch (weitaus mehr oder sehr viel mehr) Meinungsfreiheit, aber auch die mehr oder weniger bewusste Erkenntnis, dass diese Freiheit nicht reicht, um wirklich frei zu sein. Fatal ist, wenn dann oft auf so reaktionäre Weise reagiert wird. Und das über diese ganzen 28 Jahre. Es ist aber trotzdem nicht nur „der” Osten, der sich einer Einheit verweigert. Diese gewisse Ignoranz westlicherseits gibt es nach wie vor. Und ich mein jetzt nicht, was auf politischer Ebene abläuft, sondern rein menschlich. Oder um sich noch mal diesen Zeitraum zu verdeutlichen, wie lange die Wiedervereinigung her ist: 28 Jahre. Nach 1945 wäre dies das Jahr 1973. Das kann und will ich nicht gleichsetzen (vom Kontext her ganz abgesehen), aber zu dieser Zeit (1973) gab es sicher keine große Mehrheit, die sich so rückwärts gewandt hat. Nun ja – für eine Einheit, rein national gesehen (was für mich Nonsens ist, da jegliche Nationen nur Machtprodukte sind) ist Deutschland weit davon entfernt, eine zu sein. Und als sehr junger Nationalstaat kämen zudem auch noch die Kontroversen zwischen Nord und Süd hinzu. Bayern vs. Preußen. O.K., wünschenswert wäre einfach, dass man jeden erst einmal als Mensch anerkennt. Als Menschen mit seiner eigenen Sichtweise. (Muss man nicht akzeptieren und muss man nicht tolerieren, aber anhören und kann dann diskutieren.)
2018.10.02, 21:04 -
C. Araxe
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