Es ist sicher nicht ganz so alltäglich, dass man von seinem Nachwuchs – zumal noch unter 20 und somit gerade noch so ein Teenager – Dankbarkeitsbekundungen als Muttertier zu hören bekommt, wenn es um die eigene Erziehung geht. Oder genauer gesagt, um die vorgegebene Auswahl beim Fernsehkonsum. Zugegebenermaßen habe ich als Kind nicht gerade wenig ferngesehen. Es blieb aber auch noch genug Zeit für andere Freizeitbeschäftigungen wie z. B. das Lesen von Büchern (das war dann auch für damalige Zeiten nicht gerade wenig), Kreatives wie Malen, Zeichnen, Basteln oder einfach draußen sein – ich bezeichne es mal als Abenteuerspiele, wahlweise in der Natur oder am Stadtrand, wobei die Grenzen fließend waren. (Als Kind war ich mehr Junge als Mädchen, wenn es um das damalig übliche Rollenbild geht. Bei mir hat sich von der Haltung her nicht wirklich etwas geändert – irgendwo bin ich immer noch z. B. sehr mit Huckleberry Finn verbunden. Und dennoch auch eindeutig eine Frau in sogenannten mittleren Jahren.) Nun ja – die Vermittlung von naturverbundenen Abenteuern, das Versinken in literarische Welten und das Schaffen von eigener Kreativität hat beim kleinen Monster nur bedingt geklappt. Nichtsdestotrotz gab es immer Anregungen, aber auch einschränkende Vorgaben. Womit wir wieder beim Fernsehen sind. Und das hat sich seit meiner Kindheit (im Osten, aber „Westfernsehen” schon möglich, wenn auch anfangs begrenzt) massiv geändert. Gab es damals (auch im Westen) nur wenige Sender und Sendepausen(!), so war das Angebot im Kleinkindalter vom kleinen Monster schon weitaus ausgeprägter. Es gab nun explizit auf Allerjüngste zugeschnittene Sendungen (Teletubbies!). Jedenfalls durfte das kleine Monster in jungen Jahren nur ausgewählte Sendungen sehen und ich habe es mir (als größtenteils Alleinerziehende) eben nicht so einfach gemacht, den Nachwuchs einfach vorm Fernseher zu parken. Um so schöner ist es, dass sich nun das kleine Monster dafür bedankt hat, dass es nur KiKa, die Sendung mit der Maus oder so sehen durfte und nicht den, nun ja Schrott, den es vornehmlich auf privaten Sendern zu sehen gab bzw. gibt. Bar jeder Fehler war die „Erziehung” (ein schon recht schwieriges Thema rein von der Terminologie her, von daher in Anführungszeichen) vom kleinen Monster sicher nicht. Aber mit dieser Danksagung habe ich doch etwas das Gefühl, dass ich dann doch zumindest ein klein wenig etwas richtig gemacht habe.

2019.02.05, 22:02 - C. Araxe
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