Georges Bataille – So weit das Auge reicht

Heute um 23:40 auf ARTE
(Wiederholung: 19.12.2004 um 01:35)

Man muss Georges Bataille (Philosoph, Schriftsteller, Kunsttheoretiker, Anthropologe – Metaphysiker des Bösen … doch die Vielfalt seines Werkes sprengt alle üblichen Schubladen) nicht in allem Recht geben. Und auch Götter sind fehlbar.

Und dennoch…
Nie zuvor und nie danach hat es jemand geschafft, meine Gedanken so explodieren zu lassen. Denn bei diesem Ekstatiker zwischen Eros und Tod fängt alles im Kopf an. Mit Worten, die allerdings von diesem Ballast, nicht umsonst gibt es Begriffe wie kopflastig, befreien. Und nicht ohne Grund hieß die von ihm mitgegründete Geheimgesellschaft Acéphale.
Selbsterfahrung wird erst möglich durch Bewusstseinserweiterung (geht übrigens auch vollkommen ohne Drogen), durch Grenzüberschreitungen. Frei ist niemand und ohne Grenzen zu leben, unmöglich. Aber erst, wenn man Grenzen überschreitet, erfährt man die volle Intensität. Eine Intensität, in der man sich selbst auflöst und zugleich erst dadurch erkennen kann. George Bataille hat wie kein anderer diese innere Erfahrung in Worte fassen können. Die zwar auch nur Umschreibungen sein können, denn das Unbenennbare lässt sich nicht mit Worten wiedergeben. Die Worte, die Georges Bataille dazu findet, sind dennoch reine Poesie und wahrlich göttlich.
Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Feuer in eine Dokumentation zwängen lassen kann.