Ganz Hirn und Auge verlief die meiste Zeit in Wien. Viel, viel, viel gesehen, das nicht nur in Augenschein genommen wurde, sondern auch ebenso viel Gedanken anregte. Viel zu viel, um alles hier zu erwähnen, darum nachfolgend nur zizerlweise.

Ruhepausen auf und unter Rentierfellen nach erneuten naturhistorischen Betrachtungen und eigenen kreativen Betätigungen hatten die Erkenntnis zur Folge, dass die Rentierhaare sich nicht nur wunderbar auf dem Parkett verteilen, sondern ebenfalls sehr gut an einem selbst. Man durfte aber auch als Rentier das Museum verlassen.

Zur rechten Zeit, um Holzpyjamas anzuprobieren, waren wir wieder nicht da, aber immerhin am rechten Ort. Passende Traditionen finden sich von selbst – so scheint nun ein Wienbesuch untrennbar mit einem Sarg-Mitbringsel verbunden. Es handelt sich heuer um kein so schönes Betrachtungssärglein wie obiges Exponat, dennoch ein mobiles Memento mori in Form eines Aschenbechers mit einem aufspringenden Sargdeckel, der die sinnige Inschrift: „Rauchen sichert Arbeitsplätze. Bestattung Wien” trägt.

Von dem ansonsten immer nachgegangenem Drang, sich seine eigenen Fährten zu suchen, abweichend, wurden diesmal zwei Führer erwählt. Dem einen folgten wir auf seiner gruseligen Tour auf den Spuren von Geistern, Gespenstern und Vampiren, was recht unterhaltsam, wenn auch teilweise gfeuta Schmäh war. (Man sollte sich in meinem Beisein überlegen, was man über die Báthory erzählt. *g* Aber gut, jedem seine Wahrheit.) Bei dem anderen Rundgang war es ziemlich egal, was erzählt wurde. Es kam allein auf den Gaumen an, denn es handelte sich um eine Schokoladengenuss-Tour. Ohne Warnhinweise vor einer Überdosis. Mir ist immer noch etwas schlecht …

Schlecht war’s in Wien aber überhaupt nicht, sondern – wie immer – sehr schön.