USA, 2017
Regie: Marianna Palka
Darsteller: Kingston Foster, Jaime King, Rio Mangini, Marianna Palka, Jason Ritter, Brighton Sharbino

Vier ständig fordernde Kinder und ein meist abwesender Ehemann, der sich am liebsten nur im Büro aufhält, um sich seiner Karriere als auch Affäre zu widmen – da kann man schon Selbstmord begehen wollen. Oder auf den Hund kommen. Besser gesagt Hündin. Als der Selbstmord von Ehefrau Jill misslingt und sie nach wie vor keinerlei persönlichen Freiraum und Zuspruch als Mensch hat, nimmt sie sich diesen, indem sie sich in eine Hündin „verwandelt”, d. h. nicht äußerlich, sondern vom Verhalten her. Und dabei ist sie weder ein Schoßhündchen, noch stubenrein. Gezwungenermaßen muss Ehemann Bill sich nun um alles kümmern und ist schon von der ersten Minute an überfordert. So wenig, wie er sich bisher um seine Familie gekümmert hat, ist es schon ein Wunder, dass er weiß, wie viele Kinder er hat – manchmal sogar dieses nicht. Jills Verwandlung vollzieht sich also ebenso wie bei Gregor Samsa aus Überforderung – im Gegensatz zu Kafkas Erzählung entwickelt die Familie bzw. vor allem Bill ein anderes Verhalten. Der Fokus liegt hauptsächlich auf Bill und seine ebenfalls, wenn auch anders geartete, stattfindende Verwandlung (die in der Realität wohl meist eher Wunschvorstellung sein dürfte). Das alles ergibt eine sehenswerte feministische Dramödie, bei der Anspruch als auch Humor nicht zu kurz kommen, die aber weitaus bissiger hätte sein können.