Ein jeder Wunsch des Behaltenwollens enthält den des Anhaltens. Ein Innehalten, das man nicht für ewig einhalten kann. Es verhält sich ja doch so, dass man letzten Endes nichts festhalten kann. Das kann man nicht aufhalten, die Zeit wird dagegenhalten. Stets muss man sich bereithalten für diese Veränderungen. Manchmal mag man deswegen ungehalten sein. Man kann ja nicht stets stillhalten und seine Gefühle niederhalten. Maßhalten mögen einige heilighalten. Ich möchte aber dem entgegenhalten, dass Zurückhaltung nicht immer so hochgehalten werden sollte. Haltlosigkeit muss man nicht unbedingt fernhalten, sondern kann diese Option auch offenhalten. Das kann man mir natürlich vorhalten, aber das kann ich aushalten und wird mich nicht abhalten. Vielleicht liegt aber auch bei Ihnen ein Dafürhalten vor. Ein Zueinanderhalten ist ja auch nicht schlecht und es wäre oft wünschenswert, wenn es mehr Zusammenhalt gäbe. Allerdings ist das nicht jederzeit stichhaltig, vor allem wenn es zum unreflektierten Mithalten führt – dem kann nicht jeder standhalten – oder wenn es ums rein egoistische Warmhalten bar jeder Werthaltung geht, was bisweilen schwer auseinanderzuhalten ist. Aber ach, halten Sie es so wie sie wollen. Wir können uns ja darüber unterhalten. Wenn Sie Ihre Meinung aber lieber geheimhalten wollen, dann müssen Sie sich eben raushalten.