Heute habe ich mit einer betroffenen Kollegin aus dem Flutkatastrophengebiet zum ersten Mal gesprochen. Der ganze Horror wird bei so einem persönlichem Gespräch erst richtig spürbar. Dabei könnte man sagen, dass sie selbst direkt noch Glück hatte. Das Heim ihrer Eltern und das der Großeltern ist unbewohnbar – ihre Wohnung liegt im Dachgeschoss und nur der Keller wurde überflutet. Trotzdem war auch diese nicht wirklich bewohnbar. Heute war der erste Tag, an dem sie wieder Strom hatte. Wasser aus der Leitung gibt es immer noch nicht. Und überall herrscht ringsum Zerstörung, herrscht vor allem der Schlamm. Es muss ein nicht vorstellbarer Gestank sein. Und der Schimmel ist auf dem Vormarsch. Man funktioniert meist einfach nur, weil so viel zu tun ist. Aber inzwischen gibt es auch Momente der Ruhe, bei denen die Erinnerungen des Erlebten auf einen einstürmen. Die Geräusche wird sie nie vergessen, sagt sie. Es bleibt eine tiefe Verunsicherung. Wenn man so etwas erlebt hat, wird es schwer sein, wieder unbeschwert leben zu können. Dabei hatte gerade diese Kollegin immer eine so unbefangene Leichtigkeit an sich. Aus meiner subjektiven Sichtweise fand ich, dass sie vieles auch zu leicht nahm. Und nun …