Nach wie vor fühle ich mich im „neuen” RL-Gruselkabinett sehr wohl und ich würde auch ganz gewiss nicht mehr ins alte zurückkehren wollen, auch wenn hier nicht rundum alles optimal ist.
In Zeiten von Corona mit Homeoffice fällt die dezentrale Lage mit störanfälligem und überlastetem ÖPNV auch gar nicht so auf bzw. habe ich mich doch schon halbwegs daran gewöhnt. Zwischenzeitlich war ich ja auch wieder tagtäglich unterwegs – Planungen mit viel Zeitpuffer, Gelassenheit und ein gutes Buch gehören dann einfach dazu.
Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich es allerdings immer noch, dass ich nun teilweise ebenerdig wohne. Zuvor im Dachgeschoss habe ich eigentlich trotz zentraler Lage und relativ dichter Bebauung fast nur auf Himmel und Bäume geschaut, Menschen fast gar nicht zu sehen bekommen. (Irgendwo gibt es einen Beitrag, wo ich die voyeuristischen Neigungen der Frau Sünderin befriedigt habe und entfernte Nachbarn zu sehen waren, die sich sparsam bekleidet rekelten, aber aufgrund der Entfernung mit einem einfachen Schnappschuss eher zu erahnen waren. Ich kann den Beitrag aber nicht mehr finden – womöglich war es auch nur in einem Kommentar.)
Jedenfalls schaue ich jetzt zumindest aus dem Küchenfenster direkt auf eine Straße, die zwar mehr ein Gehweg ist, aber viel frequentiert wird. Ein paar Meter getrennt durch den Vorgarten laufen also ständig Menschen vorbei. Das ist also immer noch gewöhnungsbedürftig. Aber die laufen meist wirklich nur vorbei und keiner guckt auch nur in Richtung des RL-Gruselkabinetts. Aber sie könnten ja.
Rollladen gibt es immerhin auch noch, so dass man die Schotten einfach dicht machen kann. Auch zeitgesteuert. Ich bevorzuge dann aber doch die individuelle Steuerung. Bin ich wach (oder wurde von den Fellmonstern zur Fütterungszeit geweckt), dann werden die Rollladen hochgezogen. Und dann bin ich doch wieder überrascht, dass dort draußen Menschen direkt vor mir vorbeilaufen.