Eigentlich wäre ich gestern in Amsterdam gewesen. Ein Tagesausflug mit einem Retro-Sonderzug – die Idee kam natürlich vom kleinen Monster. 6 Stunden hin, 6 Stunden Aufenthalt und 6 Stunden zurück oder so. Das wäre sicher sehr anstrengend geworden und heute wäre es ein total fauler Sonntag geworden. Aber leider wurde die Fahrt abgesagt, da es unvorhersehbare Baustellen gab und ein Sonderzug bei der Streckennutzung ganz hinten an steht.

Sicher hätte ich mir vor der Fahrt meine Fingernägel wieder neu schwarz lackiert, aber so blieb ich bei meinem Shabby-Chic-Style. Schwärze kam aber dennoch hinzu. Aber vornehmlich unter den Nägeln.

Zunächst bei der Reinigung im Haus. Einmal in der Woche wird saubergemacht, aber meist sieht es nicht danach aus. Fellmonster und Garten sind irgendwie (oder zumindest bei mir) nicht so förderlich für den Reinheitsgrad eines Daheims. 

Dann gab es den zweiten Großeinkauf in einem Gartencenter in dieser Woche. Als klar war, dass die Amsterdamreise nicht stattfindet, bin ich zuerst allein am Donnerstag losgezogen und dann am Samstag auch noch mal mit dem kleinen Monster. Es gab jeweils einen vollbepackten Wagen. Ich finde ja, dass man in einer Großstadt kein Auto braucht – ein klappbarer Bollerwagen reicht vollkommen aus und es ist erstaunlich, was da alles reingeht. (Aber selbst zwei Einkaufstaschen bieten schon viel Platz.)

Und so war nun heute nach einer kleinen Wanderung nebst Flohmarktbesuch Garten, Garten und nochmals Garten angesagt. Neben einigen neuen Pflanzen (am meisten freue ich mich über den Duftjasmin, der in Poolnähe – es gibt demnächst auch einen neuen Pool – angepflanzt wurde), gibt es nun auch neue Trittsteine für den Vorgarten. Zuvor waren es für mich ästhetisch nur schwer ertragbare Betonplatten, nun sind sie aus Natursandstein.

Wenn man schon mal im Vorgarten zugange ist, war auch das unliebsame Unkrautjäten angesagt. Mir hat ja der Osterhase diese komfortablen als auch stylischen Knieschoner vorbeigebracht. Das kleine Monster meint ja, dass es zu groß zum Unkrautjäten ist, aber dieser Argumentation konnte und wollte ich nicht folgen. Schließlich bezog sich sein Part auf die von den Wegen her zugänglichen Bereiche. Die große Diskrepanz zum ebenerdigen Unkraut überwand es auf sehr konsequente als auch ungewöhnliche Weise – es legte sich dazu hin…  Sicher ein ungewöhnlicher Anblick für Vorbeigehende, aber Hauptsache bequem.

Aber der Vorgarten war ja nur der erste Part. Im richtigen Garten ging es dann auch erst so richtig los! Das kleine Monster wird auf jeden Fall sicher gut schlafen können.

Und ich erinnere mich nur zu gut daran, wie das kleine Monster bei der Entscheidung für das neue RL-Gruselkabinett von sich aus vollmundig verkündete, dass es den Garten komplett allein hegen und pflegen würde… Nun ja, daran habe ich nie geglaubt und ich selbst habe auch zu viel Freude am Garten, als dass ich ihm diesen allein überlassen würde. Nach nun zwei Jahren ist es auch eher so, dass ich fast alles allein mache. Letztes Jahr war da nur noch rudimentär ein Einsatz vom kleinen Monster zu verzeichnen. Diese Jahr bitte quengle ich aber doch zu mehr Einsatz. 

In jungen Jahren, als meine Mutter ihren ersten Kleingarten hatte, konnte ich nie nachvollziehen, wie dabei Freude aufkommen kann. Für mich war es einfach zusätzliche Arbeit so für wie das kleine Monster nun offensichtlich auch. (Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, allein den Garten zu wuppen.) Vielleicht wird das kleine Monster in späteren Jahren dann aber auch die Freude am Gärtnern erkennen. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Aber solange es die Füße unter meinen Tisch stellt, hat es seinen Beitrag zur Gartenarbeit zu leisten. Ich bin da eine sehr konsequente und vor allem durchsetzungsfähige Mutter. Ich gebe die Hoffnung jedenfalls nicht auf, auch wenn die Chancen für gärtnerische Ambitionen noch so schlecht aussehen.