Bei den derzeitigen Temperaturen kreisen ein Großteil meiner Gedanken um ein Thema: Wasser.
Wenn es darum geht, welches ich in mich aufnehme, habe ich keinerlei Entscheidungsschwierigkeiten. Genügsamkeit verbindet sich hier mit dem wuchernden Überfluss meines Kräuteranbaus, indem ich schlichtes Leitungswasser mit Minze und Zitronenmelisse verbinde. Für längere Aufenthalte jenseits der Verfügbarkeit von Kühlschränken friere ich auch gern mal eine große Flasche fast komplett ein, so dass auch bei größter Hitze ein gekühltes Kräuterwasser zur Hand ist.
Die Wahl des Wassers, welches mich umgeben sollte, ist jedoch weitaus schwieriger. Am liebsten hätte ich ja die Mittelmeerküste quasi direkt vor meiner Haustür. Nun ja Wunschdenken. Aber auch die nächstgelegenen Meere sind nicht mal eben so zu erreichen. Selbst die nächsten Badeseen liegen nicht direkt um die Ecke. Da ist es schon sehr schön, dass ich mir einen kleinen Pool (oder ein etwas größeres Planschbecken) zugelegt habe. Wenn ich darin liege, denke ich, dass das doch eigentlich reicht. Wenn ich mich dann aber doch aufraffe und zu meinem Lieblingssee schleppe, so bin ich jedesmal wieder froh, dies getan zu haben. Schwimmen in einem See, der von Wald umgeben ist – das ist schon etwas anderes. Auf dem Rückweg nimmt dann nach und nach das erfrischende Erlebnis ab und ich frage mich dann wieder, warum ich nicht einfach zuhause geblieben bin und dort entspannt etwas herumgeplanscht habe. Hauptsache im Wasser sein!
Oder sich auch einfach nur glücklich schätzen, dass man überhaupt Wasser zur Verfügung hat. Im Urlaub habe ich es auch schon mal erlebt, dass für ein paar Tage kein Tropfen Wasser mehr aus der Leitung kam, weil die Wasserzufuhr aufgrund von Trockenheit abgestellt wurde. In Irland. Schon länger her, aber immer noch ein prägendes Erlebnis. In Deutschland kann man nun in der Gemeinde Lauenau erleben, wie es ist, wenn nach dem Aufdrehen des Wasserhahns nichts passiert.
Es muss wohl eher „Hauptsache Wasser” heißen.