Es wächst und gedeiht zwar nicht alles (Schnecken!), aber erste Ernteerfolge konnten schon reichlich genossen werden. So habe ich dieses Jahr zwei Zucchinpflanzen – die Sorten Gold Rush und White Bush (gekauft als Jungpflanzen von einer Bio-Gärtnerei), wobei die erstere Sorte weitaus ertragreicher ist. Insgesamt waren es jedenfalls jetzt schon 21 Zucchini!

Tomatenpflanzen habe ich diesjährig 7 Pflänzchen von jeweils verschiedenen Sorten gekauft. Vier von eben jenem Bio-Gärtner (wobei eine den Transport nicht so gut überstanden hat, zwar noch lebt, aber eher so vor sich hinmickert), aber der Rest überbordend mit zahlreichen Blüten und inzwischen gleichfalls ebenso zahlreichen Früchten wuchert, wobei die ich die ersten (sieben, aber es sind bestimmt schon 50 pro Pflanze und Blüten im 100er Bereich dran und nun wird täglich geerntet werden können) auch schon geerntet habe. Zwei der Sorten sind Wildtomaten, die zwar sehr kleine Früchte haben, aber besonders robust sind. Die Sorte Golden Currant sprintet hier im Reifen voran.

Drei Tomatenpflänzchen an historischen Sorten habe ich ja noch zusätzlich im Supermarkt vor Ort gekauft, die nicht minder wuchern und die ersten Früchte in den nächsten Tagen geerntet werden können – hier ist die Sorte Schwarze Pflaume ganz weit vorn. Letztes Jahr waren es ja definitiv zu viele Pflanzen, aber auch sieben scheinen schon zu viel zu sein …

Mein selbst ausgesäter Friarielli (Cime di rapa oder im deutschen auch als Stängelkohl bekannt) gedeihte auch sehr gut, ist jedoch nun inzwischen abgeerntet. Und ich werde ihn vielleicht noch einmal im Spätsommer erneut aussäen, da er sehr schnell wächst und Hitze nicht so gut abkann, wenn er in den Stängeln knackig bleiben soll, die ja zur Ernte dazu gehören.

Letztjährig hatte ich es auch ja mit Auberginenpflanzen versucht und bin gescheitert (selbst ausgesät, nur teilweise gekeimt und viel zu spät fingen sie dann erst an richtig zu wachsen – allein von Blüten war da nur zu träumen), aber nun sind bei den vier Pflanzen, die ich nun habe, die ersten drei kleinen Aubergini am wachsen und alle sind voller Blüten.

Die zwei Pflanzen vom Nero di Toscana (deutsch Palmkohl oder Schwarzkohl) gedeihen auch prächtig, obwohl sie auch etwas mit den Schnecken zu kämpfen haben. Eigentlich hätte ich da schon längst etwas abernten können, um vor allem eine leckere Ribollita zubereiten zu können, aber das kann ich ja immer noch und die Zucchini hatten erst einmal Vorrang. Bei denen ist es ja echt so, dass man nur einmal kurz in eine andere Richtung blickt und schon sind neue Früchte da, die dann in ein, zwei Tagen erntereif sind.

Meine vier Flower Sprouts  (ich wurde bei meinem letzten Besuch in London von dieser hierorts unbekannten Kohlsorte angefixt, konnte aber am letzten Tag keine mehr auftreiben) gedeihen jedenfalls auch sehr gut. 

Die Paprika- und Chilipflanzen wurden indes vollkommenes Opfer der Schnecken. Die sind dieses Jahr aber auch irgendwie besonders gefräßig. Letztes Jahr haben die meine Chili z. B. überhaupt nicht angerührt. Meine Salatbar in einer alten Zinkwanne (darin habe ich als Kind gebadet) war da sicher. Jetzt wird alles weggeputzt. Selbst Schneckenkorn (katzen-, igelfreundlich etc.) hilft nichts.

Nun ja, aber es geht jetzt los mit den Tomaten und ich liebe Tomaten, die einen eigenen und vor allem intensiven Geschmack haben. Und zu ernten, was man selbst angebaut hat, hat einen ganz besonderen Reiz. Das kann man aber wohl nur nachvollziehen, wenn man es selbst macht. Vor allem, wenn es sich um Sorten handelt, die man nicht im Supermarkt findet, ist es einfach schön, wenn die Ernte beginnt.