Deutschland / Großbritannien, 2019
Regie: Thomas Clay
Darsteller: Zak Adams, Charles Dance, Freddie Fox, Peter McDonald, Maxine Peake, Tanya Reynolds

1657 in England – der englische Bürgerkrieg war beendet, Karl der I. hingerichtet und etwas Ruhe kehrte in der Republik unter Cromwell ein, die unter blutigster Brutalität gegründet wurde. Fanny hat es nach dieser schlimmen Zeit geschafft von einer Dienstmagd zur Ehefrau aufzusteigen und meint ein glückliches Leben zu führen, bis zwei Fremde auf dem einsam gelegenen Hof auftauchen, auf dem sie mit Mann und Kind lebt.
Die 10 Jahre Entstehungszeit und die analoge Verwendung von 35-mm-Film merkt man diesem Historiendrama an. Alles wirkt qualitativ sehr hochwertig. Setting als auch Darsteller sind wirklich top. Was mich allerdings zutiefst stört und damit den ganzen eigentlich sehr wunderbaren Film ruiniert, ist die für mich nicht glaubwürdige Message des Films. Es geht um die Verwirklichung von Freiheit und Selbstbestimmung (aus gesellschaftlicher, feministischer und vor allem religiöser Sicht) sowie gegen jede Form von Gewalt. Wenn aber von Vertretern dieser Ziele wiederum gleichfalls Gewalt eingesetzt, ist das nicht gerade überzeugend und Sympathie erzeugend. (Da nützt es auch nix, dass in retrospektiver Erzählung aus dem Off ganz kurz von Fehlern die Rede ist.) Nun ja, und eine Religion durch eine andere zu ersetzen (und sei sie noch so libertär) ist für mich persönlich auch alles andere als erstrebenswert.
Wenn man sich nicht durch diese Sichtweisen und Darstellungen gestört fühlt, ist dies ganz sicher ein großartiger Film.

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Trailer