Regie Drehbuch Dominik Galizia Produzent Dominik Galizia Darsteller
Deutschland, 2016
Regie: Dominik Galizia
Darsteller: Aciel Martinez Pol, Franz Rogowski, Tom Semmler, Saralisa Volm, Dieter Weichbrodt

Über den Dächern von Berlin. Genauer gesagt über den Dächern am Kotti. (Für geografisch nicht so fitte: das ist in Berlin. Kleiner Insider.) Aber eigentlich spielt das keine Rolle. „Im 80. Stockwerk, in dem Haus, das es nicht gibt, in der Stadt, die es nicht gibt, wird ein Mädchen steh’n.” Oder liegen und sich von Sonnenstrahlen ernähren. So verbringt Colette zumindest ihre Tage auf dem Dach. Ab und zu drängt sich ihr ein Kleinganoven-Trio auf sehr unangenehme Weise auf, ab und zu taucht ein etwas schüchterner junger Mann auf und sucht ihre Unterhaltung. Aber eigentlich spielt das auch keine Rolle, denn der Grundplot ist recht simpel gehalten. Bemüht nicht simpel zu sein, sind die Dia- und Monologe. Diese sind nicht nur oft etwas di­let­tan­tisch vorgetragen, sondern versuchen philosophischen Anspruch zu erheben, was ihnen in den seltensten Fällen gelingt. Zumindest ist das mein Eindruck, dass sie oft Bedeutung haben sollen und nicht von vornherein reiner Nonsens sind. Das ist sehr schade, denn optisch kann dieser Debütfilm sehr viel bieten. In Schwarzweiß zu drehen, um das Besondere hervorzuheben, ist zwar auch nicht (mehr) so originell, aber die Kameraführung ist schon sehr überzeugend und macht diesen etwas unausgereiften Debütfilm durchaus sehenswert. Neben den Dialogen sollte in Zukunft auch noch mal über ein ausgereifteres Frauenbild nachgedacht werden. Vom Ansatz her ist „Figaros Wölfe” aber schon recht interessant.


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