In diesem Jahr waren die Kurzfilme größtenteils nicht so nach meinem Geschmack bzw. gingen sie bis auf wenige Ausnahmen nicht übers Mittelmaß hinaus.

Pickel können sehr unangenehm sein, vor allem wenn sich ihr Auftreten nicht nur auf das Gesicht beschränkt – wer sich über Menschen mit Akne lustig macht, wird in „Itʼs Not Custard” sehen, wer zuletzt lacht. Die Story (oder vielmehr der Witz) über Vorhersagen von Familienmitgliedern in „Funeral Days” (Lendemains Funèbres) dürfte vielleicht einigen bekannt sein, dafür ist dies aber sehr schön umgesetzt. Die Geistergeschichte, die drei Jungs in einer einsamen Waldhütte in „Montana, GA” erleben, entwickelt sich immer mehr ins Geistlose. Was Frauenpower ist zeigt „Her Body” – rasant, feministisch, aber nicht gerade innovativ. Sehr feinfühlig mit starker melancholischer Stimmung beschreibt „Plainsong” (Mélopée) wie es ist, wenn man gehörlos ist und wie mächtig Töne sein können, wenn man hören kann, insbesondere wenn diese aus dem Meer kommen. Wie anstrengend Kinder sein können, erlebt man in „Bedtime Story” (El Cuento), also sollte man ihnen mal das Fürchten beibringen – am besten mit einer gruseligen Gutenachtgeschichte. So richtig überzeugend ist es nicht, wenn in „Momster” die lang herbeigesehnte Gangstermutter endlich auftaucht, aber doch ganz nett anzusehen. Sitcoms sind überhaupt nicht mein Fall und wenn man auf diese Art und Weise eine (blutige) Gagparade wie in „Right Place, Wrong Tim” geboten bekommt, ist das einfach nur nervig. Das Kurzdrama von „The Death of Don Quixote” passt so gar nicht ins Umfeld und ist auch viel zu vorhersehbar. Zum Abschluss dann das absolute Highlight: A Purgatory Story. Der Alltag im Fegefeuer ist wirklich auch nicht einfach – erträglicher wird es durch Chats mit dem Diesseits mittels eines Quijas (oder auch Hexenbrett/Witchboard genannt). Äußerst amüsant als auch charmant und somit beste Unterhaltung.

Verlinkt sind jeweils (soweit vorhanden) Teaser, Trailer, Ausschnitte oder der komplette Film.