Frankreich, 2022
Regie: Quentin Dupieux
Darsteller: Roxane Arnal, Alain Chabat, Léa Drucker, Benoît Magimel

Alain und Marie haben ihr Traumhaus im Grünen gefunden. Neben der schönen Lage bietet es allerdings noch etwas ganz besonderes im Kellergeschoss. Bei der Besichtigung weist der Makler sie darauf hin, dass dieses Geheimnis ihr Leben für immer verändern kann. Nach dem Einzug begibt sich Marie immer öfter in den Keller – sie ist zunehmend besessen von den sich dort bietenden Möglichkeiten …
Quentin Dupieux ist einer meiner liebsten Regisseure und bekannt für seinen absurden Humor und aberwitzigen Einfällen – dementsprechend freute ich mich sehr, dass sein neuster Film bei den Fantasy Filmfest Nights gezeigt wurde. Im Gegensatz zu meinen Liebslingsfilmen – Réalité und vor allem Wrong (meine Einstiegsdroge) –, die mehr Werte aufs Surreale legen, sind hier nun wieder wie auch schon bei seinen letzten Werken deutlicher Handlung und Leitmotive (Stichwort Midlife-Crisis und Jugendwahn) erkennbar und die abstrusen Wendungen sind etwas überschaubarer. Dennoch ist es ein typischer Dupieux, bei dem die Darstellenden als auch die Zuschauenden sichtlich ihren Spaß haben. Hinter der Komik steckt aber gerade auch in dieser Satire viel melancholische Tragik und Empathie. Unterhaltendes und Nachdenkliches wird mühelos auf beste Weise zusammengeführt. Wenn man einmal von diesem Regisseur angefixt wurde, kann man gar nicht genug von ihm bekommen, aber ich würde mir wünschen, dass er wieder mehr Filme macht, die für seine(!) Verhältnisse nicht so überschaubar sind. Surrealer, verwirrender, den Geist absolut herausfordernd. (Als Junkie braucht man mit der Zeit ja immer mehr.) Nichtsdestotrotz bietet er auch in diesem Film ein sehr hohes Niveau und „Incroyable mais vrai” ist auch bestens geeignet, um in den Dupieux-Kosmos einzusteigen, wenn man ihn noch nicht kennt. Und ich freue mich natürlich auch schon auf sein kommendes Werk „Fumer fait tousser”, das sich noch in der Post-Produktion befindet. Einmal Dupieux – immer Dupieux.

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