Japan, 2018
Regie: Tetsuya Nakashima
Darsteller: Nana Komatsu, Haru Kuroki, Takako Matsu, Junichi Okada, Satoshi Tsumabuki

Ein neues Werk von Tetsuya Nakashima, der spätestens seit The World of Kanako zu meinen Lieblingsregisseuren zählt. Diesmal geht es weniger gewalttätig und hektisch zu, sondern vor allem gruseliger. Hauptdarsteller Hideki scheint das perfekte Leben zu führen. Familie, Freunde, Job – alles läuft bestens. Es dauert nicht lange bis ihn die Geister der Vergangenheit einholen, er aber ebenso für sein Handeln in der Gegenwart sühnen muss. Mit diesen Herausforderungen hat er allerdings nicht nur allein zu kämpfen. Sprünge zwischen den Zeiten und Perspektiven sind auch in diesem Film in wildem Wechsel angesagt, jedoch nicht ganz so rasch wie im Vorgängerfilm, dafür oft um so wirrer anmutend. Die Wahrnehmung der Geister pendelt geschickt zwischen Übernatürlichem und realen Schuldgefühlen. Schuld und Sühne sind hier das zentrale Thema. Allgemein auf die Gesellschaft bezogen, insbesondere mit verstärktem Blick auf die Elternrolle. Als Vater oder Mutter dürfte man im Vorteil sein, wenn man diesen schwer verständlichen Film entschlüsseln will. Dies ist ganz gewiss kein klassischer Gruselfilm, sondern eine bizarre Mischung zwischen Gesellschaftskritik und Exorzismus. Musikalisch gibt es zudem Pluspunkte für die passend eingesetzte Musik so unterschiedlicher Genre wie Dark Wave und traditioneller japanischer Musik. Ein anstrengender, alles fordernder Film – folgt man ihm (so man denn dazu fähig ist), erwartet einen ein brillant beherrschtes Chaos. Genial!

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