Frankreich, 2019
Regie: Quentin Dupieux
Darsteller: Jean Dujardin, Adèle Haenel, Albert Delpy, Coralie Russier Coralie, Laurent Nicolas

Das Anschauen des vorletzten Films von Quentin Dupieux musste unbedingt so schnell wie möglich erfolgen. Hier gesagt und auch gleich getan. Leider ergab sich kein gemeinsamer Filmabend, da der Freund, mit dem ich regelmäßig im heimischen Gruselkabinett die obskursten Filme ansehe, sich strikt weigerte, dieses Werk anzusehen, weil da eine Lederjacke mit Fransen auftaucht. Er ging sogar soweit, Lederfransen mit dem Nationalsozialismus zu vergleichen…
Diese gewisse befranste Lederjacke taucht in diesem Werk nicht nur irgendwo am Rande auf, sondern ist sogar einer der Hauptdarsteller (also ganz schlecht, wenn man diesbezügliche Phobien hat).
Georges steckt offenbar voll und ganz in einer Midlife-Crisis. Vollkommene Erfüllung findet er in eben jenem Bekleidungsstück, für das er sein letztes Geld ausgibt und das ist nicht gerade wenig. So glücklich war er wohl schon lange nicht mehr, aber seine Probleme werden dadurch auch nicht weniger, als er sich in ein kleines Kaff in den Bergen zurückzieht. Zu der Jacke gab es noch obendrauf einen Camcorder. Als er die Barbedienung vor Ort etwas mehr kennenlernt, ergeben sich aus dieser Konstellation ganz neue Möglichkeiten, denn eigentlich ist Denise Cutterin.
Typisch für Dupieux ergibt sich hier wieder eine absurde Komödie, bei der man vor nichts sicher sein kann, auch wenn die Handlung recht stringent wirkt. Hier wird wahrlich Humor auf höchstem Niveau geboten und man sollte sich ganz gewiss nicht von irgendwelchen Kleidungsstücken abschrecken lassen – zumal ich glaube, dass es da noch viel Schlimmeres gibt. (Ich hatte jedenfalls mal eine Kollegin, die rosa Cowboystiefel mit Fransen trug. Mit Glitzersteinen.)

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