Laptop-Folker, Troubadour der Neuzeit, musikalisches Wunderkind, “Björk as a Boy“ – es wurden unendlich viele Schubladen auf die Schnelle zusammen gezimmert, da Patrick Wolf in die vorhandenen nicht so recht passen wollte.
Sein Debüt „Lycanthropy“ war für mich vor einem Jahr lebensnotwendig und lief bei mir ein paar Monate nonstop.
Das neue Album „Wind in the Wires“ wurde äußerst gespannt erwartet. Als ich es nun schon Ende letzten Jahres in den Händen halten und anhören konnte, war ich doch etwas enttäuscht. Es ist weitaus ruhiger und ausgeglichener, fast ohne Ecken und Kanten, die das erste Album so liebenswert machte, obwohl auch dieses schon perfekt arrangiert war. Gestern Abend war nun das zweite Konzert, wieder in der Tanzhalle und somit eine Örtlichkeit, wo diese Musik sehr gut genossen werden kann. Wie die beiden Alben, so unterscheiden sich auch die beiden Konzerte sehr. Stand letztes Jahr Patrick Wolf noch allein auf der Bühne (was er sehr gut machte), so wurde diesmal das Laptop durch einen Schlagzeuger ersetzt. Die elekronische Frickelei vermisste ich ja schon auf „Wind in the Wires“, live ging es somit noch weniger elektronisch zu. Diese Instrumentierung sorgte dagegen für eine sehr gute Live-Atmosphäre. Es wäre auch erstaunlich gewesen, wenn dieses Konzert nicht sehens- und hörenswert gewesen wäre, dafür macht Patrick Wolf seine Sache einfach zu gut. Windmühle und Piratenflagge auf der Bühne erinnerten mich daran, dass das kleine Monster gerne mitgekommen wäre – da muss es leider noch etwas warten. So, nun muss ich gleich noch mal etwas Musik hören, von Patrick Wolf nämlich.



But I still have to go
I’ve got to go, so here i go
I’m going to run the risk of being free

Patrick Wolf