Konzert? Och, nee. Nicht jetzt. Jetzt, wo es nur Intensivstation, Monitor, Tropfarsenale und Schläuche gibt. Aber dann … doch genau jetzt! Wenigstens für kurze Zeit die Gedanken befreien, die doch nichts ausrichten können und noch so kein starker Wille Halt geben kann, sondern einzig die Hoffnung, die sich als Papierschiffchen wacker auf einem tosenden Ozean hält. Die Lecks, die die Zweifel schlagen, werden immer wieder mühsam aufs Neue geflickt.

Es tut gut, all das für ein paar Momente zu vergessen und in eine Musik einzutauchen, deren schrammeliger Düstersound einen wie ein warmer Mantel in kalter Winternacht einhüllt. Die britische Band The KVB machen keine fröhliche Musik, sondern genau jene Art von melancholischen Klängen, die es schaffen, auch in dunklen Zeiten Trost zu spenden. Sehr treffend wurde dies als „Think Joy Division meets Cabaret Voltaire meets Jesus and Mary Chain.” beschrieben. Klar – neu ist das nicht, aber es ist eben auch gerade diese Vertrautheit, die sofortige Nähe herstellt. Und so etwas kann einem nicht nur mit Tönen passieren.