Spanien / Portugal, 2018
Regie: José Luis Cuerda
Darsteller: Roberto Álamo, Carlos Areces, Nerea Camacho, Miguel Herrán, Secun De La Rosa, Manolo Solo, Blanca Suárez, Antonio de la Torre

Im Jahr 9177 gibt es nur noch ein mächtiges Gebäude, das an eine Mischung zwischen zwischen Burg und Wolkenkratzer erinnert, wo der König samt seinen Untertanen residieret und alles strengstens geregelt ist. Ansonsten gibt es in den Wäldern noch einen Haufen verarmter arbeitsloser Ausgestoßener. José María, einer von ihnen, beschließt eines Tages unerlaubt seine Zitronenlimonade in der königlichen Festungsanlage zu verkaufen und startet damit eine Revolte. Der reichlich vorhandene absurde Humor lässt hierbei weniger an Monty Python, sondern sehr viel mehr an den Surrealisten Luis Buñuel denken. Der Regisseur ist indes der festen Überzeugung, dass sein Stil nicht surrealistisch ist, er aber die Logik zu Boden wirft, bekämpft und den Hals verdreht bis die letzten Argumente erbrochen sind. Für Buñuels „Der diskrete Charme der Bourgeoisie” war mal „Nieder mit Lenin oder Die Jungfrau in den Pferdestall” eine Titelidee – in „Some Time Later” rufen die Zitronenrevolutionäre „Hoch lebe Lenin! Hoch lebe die Jungfrau Maria!”, was sicher kein Zufall ist. In die ganze Skurrilität ist jede Menge Gesellschaftskritik verpackt und gibt vor allem dem Kapitalismus Zitronen Saures. In Spanien ist José Luis Cuerda auch als Regisseur sehr bekannt, hierorts mehr als Produzent („The Others) und so ist da noch einiges nachzuholen – zumindest für mich, denn ich bin dieser Art von Humor mehr als zugeneigt. Hoch leben die Zitronen!

Trailer