Ehe man sich versieht, ist schon wieder alles grün und man läuft kurzärmelig ohne Jacke herum, schleckt Eis und blinzelt in die Sonne. Und vom Garten wird man willig vereinnahmt.

Es sind zwar noch ein paar Tage bis zu den Eisheiligen, aber mit Frost dürfte bis dahin nicht mehr zu rechnen sein und so habe ich am Wochenende alle Pflanzen, die zum Überwintern ins Haus gezogen waren, nach draußen befördert. Zudem auch noch die drei Tomatenpflanzen von alten Sorten, die ich noch so nebenbei beim Supermarkt um die Ecke vor einiger Zeit gekauft habe (ich war sehr stolz auf mich – es gab acht Sorten und ich habe nur drei mitgenommen). Denn eigentlich war ich ja schon versorgt, da ich diesmal meine Gemüsepflanzen inklusive Tomaten bestellt habe. Pflanzen und nicht Samen, um nicht wieder wie letztes Jahr eine große Horde unterbringen zu müssen. Ganz so hat das mit den Samen ja nicht geklappt 

Die Bestellung kam vor anderthalb Wochen verspätet an und wurde erst einmal größtenteils im mühselig aufgebauten Gewächshaus-Hochbeet angesiedelt. Am Wochenende erfolgte dann gleichfalls die teilweise Umsiedlung und zudem das Einpflanzen meiner inhäusigen Aussaaten (zum Friarielli kamen auch noch Artischocken hinzu, die aber nicht ganz so keimfreudig waren).

Statt massenweise Tomaten, einigen Zucchini und Chili bevölkern dieses Jahr zudem Paprika, Auberginen, Romanesco, Palmkohl (Cavolo nero), Stängelkohl (Friarielli) und Flower Sprouts (seit meinem letzten London-Besuch bin ich angefixt von dieser Gemüsesorte, die ich hier bisher noch nie gesehen habe). 

Es ist mir echt eine große Freude, beim täglichen Hegen und Pflegen diesen Pflanzen dabei zuzusehen, wie  sie wachsen und gedeihen (hoffentlich auch weiterhin). So einfach kann Glück sein. Und dennoch so schwer, wenn man etwas mehr über den Gartenzaun hinausblickt.