Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – so sagt man, aber manchmal glaube ich ja, dass das kleine Monster bei der Geburt vertauscht wurde. So grundverschieden wie wir größtenteils sind. Dabei habe ich besonders bei der frühkindlichen Erziehung so ziemlich alles eingebracht, um kulturelles Interesse und Naturverbundenheit zu fördern, aber langfristig schien dies weniger erfolgreich zu sein.
Aktivitäten, bei denen es selbst kreativ tätig werden konnte, zeigten zwar, dass es nicht unbedingt über Talent verfügte, aber zumindest in jungen Jahren durchaus Spaß damit haben konnte. Ebenso wie an eher passiven Unternehmungen wie Museums- und Kinobesuchen. Auch der heimischen Musikbeschallung war das kleine Monster teilweise durchaus nicht abgeneigt. Und es fand sogar surrealistische Gedichte interessant.
Zu Wanderungen ließ es sich bereitwillig mitschleppen. Im Kindergartenalter konnte es mühelos den Unterschied zwischen Sommer- und Winterlinde definieren. Das spannendste Sammelalbum war ein Herbarium.
Irgendwann im Grundschulalter galten jedoch zunehmend nur noch die eigenen Interessen – vornehmlich alles, was mit Nahverkehr zu tun hat. Und diese Tendenz hat sich nur noch immer weiter vertieft.
In dem Alter, in dem ich mich abends auf Partys rumgetrieben habe, geht das kleine Monster zu Sitzungen vom Fahrgastbeirat. Dass es in einem Gruselkabinett lebt, nimmt es stoisch hin. Der Lieblingsbecher mit Piratenschädel ist schon längst nicht mehr in Benutzung. Schließlich hat es einen mit dem Londoner U-Bahn-Netz.
Also zwei Welten, die partout nicht zueinander passen. Dachte ich zumindest bisher. Aber dann gibt es doch ungeahnte Lichtblicke oder vielmehr dunkle Verbindungen und das kleine Monster postet so ein Foto:

Es behauptet zwar, dass dies einfach nur eine „normale” Abendstimmung zeigen würde, aber alle, denen das kleine Monster dieses Bild gezeigt hat, sagen, dass dies voll horrormäßig sei.