Polen, 2011
Regie: Jan Komasa
Darsteller: Jakub Gierszal, Roma Gasiorowska, Agata Kulesza, Krzysztof Pieczynski, Bartosz Gelner, Danuta Borsuk
Originaltitel: Sala samobójców

Als Teenager ist das Leben nicht einfach in Zeiten des Internets. Mal ist man der Held, dann wieder wird man von allen gemobbt – und jeder erfährt es sofort. Hinzu kommt das oft grundsätzliche Problem, dass einen keiner versteht. Beim Hauptprotagonisten meint man erst ein verwöhntes, arrogantes Kiddie vor sich zu haben, dann wird nach und nach ersichtlich, wie einsam er ist, ohne richtige Freunde und Eltern, die nie Zeit haben. Kein Wunder also, wie sehr er den Abgründen von virtuellen Welten verfällt. Mitunter dachte ich, im falschen Film zu sitzen. Zu sehr war das alles auf Teenies (speziell Emos) zugeschnitten, auch wenn es noch so nachvollziehbar war. Das erschütternde Ende ist dann aber wieder mehr als überzeugend, ebenso wie die talentierte Leistung des Hauptdarstellers, so dass im Nachhinein der Eindruck von einem ernsthaften Portrait eines Jugendlichen entsteht, auch wenn die Wirkung während des Films teilweise öfters ins Klischeehafte abrutscht.

Trailer