Großbritannien / Kanada / USA, 2015
Regie: Robert Eggers
Darsteller: Lucas Dawson, Kate Dickie, Ellie Grainger, Ralph Ineson, Harvey Scrimshaw, Anya Taylor-Joy
Zu Beginn der Kolonialisierung Neuenglands wird eine Familie wegen Glaubensdifferenzen von ihrer Gemeinde ausgeschlossen. Sie ziehen in die Wildnis und versuchen mühsam auf sich allein gestellt eine Farm aufzubauen. Kraft, die Strapazen und Rückschläge zu ertragen, scheint ihnen ihre streng puritanische Gläubigkeit zu geben, die allerdings auch alle Familienmitglieder wie ein Korsett eng einschnürt und zu hysterischen Aberglauben führt, unter der vor allem die älteste Tochter zu leiden hat. Es folgen Ereignisse, die zunächst zwischen Realität und Imagination transzendieren. Hexerei, Besessenheit, Magie breiten sich aus, aber nicht auf brutal erschreckende Weise, sondern so finster drohend wie der mächtige, düstere Wald, der die Farm umgibt. Die dichte, dunkle Atmosphäre, die dieses historisch aufgemachte Arthouse-Horror-Drama mit jeder Sekunde ausstrahlt, ist zutiefst faszinierend (und passt perfekt zu Werken – Bilder, Fotos, Schmuck – von William Crisafi). Zusätzliche Vielschichtigkeit entsteht durch die Kombination mit einer quälenden Familientragödie. Zur Perfektion tragen ebenfalls die herausragenden Darsteller und der optimal passende Soundtrack bei. Ein okkultes Melodram vollkommen jenseits eines klassischen Horrorfilms, das also nicht für Schockeffekte sorgt, sondern für wohlig schaurige Stimmung – davon kann man sich einfach nur behexen lassen!
Ich mag ja Ihre Rezensionen. 🙂
Aber ich bin zu faul, auf englisch Filme zu gucken. ^^ (Ich hatte ja mal ein paar versucht, irgendwo aufzutreiben, aber meistens gabs die ja nicht synchronisiert, wobei da ja auch vielleicht viel verloren geht an Stimmung, grad wenn es so „kleine“ Filmchen sind.)
Bei The VVitch haben Sie Glück,
derdie kommt auch in Deutschland (synchronisiert) regulär in die Kinos und das sogar schon bald – am 19. Mai ist Kinostart. Das Original war aber besonders charming, weil alles in Altenglisch gesprochen wurde. Ohne Untertitel wäre das zwar schwierig gewesen, aber die Sprache trägt auch ziemlich zur Atmosphäre bei.Oh, das hört sich ja vielversprechend an! 🙂 Danke für die Info.
[…] überwältigenden Landschaftsaufnahmen und symbolträchtigen Bilder können sich durchaus mit The VVitch messen. Arthause-Horror vom Feinsten, der Religions- und Patriarchatskritik auf sehr beeindruckende […]
[…] diesen Folkhorrorfilm war ich am meisten gespannt. Vorab wurde er als osteuropäische Antwort auf The VVitch (fand ich sehr beeindruckend) und Midsommar (ebenfalls mehr als interessant) bezeichnet. Grob […]