Manchmal frage ich mich, wie abgestumpft man sein muss, um nicht das Leid anderer zu erkennen oder es zwar zu sehen, aber dann doch kaltblütig achselzuckend zu sagen, dass da jede Hilfe soundso verschwendet ist. Sicher kann man allein selbst die(se) Welt nicht retten. Und auch oft nicht, wenn es sich um eine einzige Welt handelt, die dann nicht allgemein ist, sondern einem näher steht und man einen persönlichen Bezug dazu hat. Es mag sein, dass ich trotz einer gewissen durchaus vorhandenen Distanziertheit (und ja – manche bezeichnen das durchaus nicht so verkehrt als Kratzbürstigkeit) dennoch sehr emphatisch bin. Oder vielmehr bin ich das wohl einfach. Trotz allem Verständnis hat dies jedoch auch immer Grenzen. Dennoch versuche ich erst einmal zu verstehen und auch beizustehen, auch wenn jegliche Hilfe über das, was ich machen kann, begrenzt ist. Dass dies ungemein wichtig ist, habe ich in letzter Zeit mehrfach nicht nur bei einem Menschen erlebt. Nur weil jemandem (vielleicht?) nicht mehr zu helfen ist, so muss man sich nicht (vollkommen) abwenden. Nun ja, es bleibt jedem allein überlassen, wo man sich selbst (oder seine Seele – wie auch immer man das nennt) verliert.