Selbsteinschätzung ist ja kein so ganz leichtes Thema – Fremdeinschätzung ist wohl aber noch um einiges schwieriger. Oder umgekehrt. So genau weiß man das manchmal nicht. Bisher dachte ich allerdings, dass ich zumindest ungefähr weiß, wie ich auf andere wirke. Eine gewisse Andersartigkeit, die aber dennoch den Rahmen, was allgemein als „normal” empfunden wird, nicht auf voller Linie sprengt. Gut, wenn man mich etwas näher kennt, dann mögen sich einige Interessen auf den ersten Blick schon etwas absonderlich anhören. Aber wenn diese nicht einmal zur Sprache kommen, dann verwundert mich das schon etwas, was für Einschätzungen bei Menschen herauskommen können, die anscheinend noch nie mit jemanden zu tun hatten, der nicht so ganz massenkompatibel ist. Demzufolge muss man dann mindestens Drogen nehmen und kann ganz sicher keinen Beruf ausüben, weil man aus der Sicht vollkommener Normalität zu durchgeknallt ist. Die ohnehin offensichtlich kaum vorhandene Vorstellungskraft fällt, wenn diese Meinungen nicht zutreffen, in ein Meer voller Fragezeichen. Dass es eine so stark ausgebildete Unfähigkeit gibt, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, war mir bisher nicht bekannt. Und so kam es in den gegenwärtigen Zeiten, in denen es eigentlich nichts für mich zu lachen gibt, dann doch mal dazu, dass für Erheiterung gesorgt wurde.