Oder die Transformation des Gruselkabinetts, Teil 24

Es ist grau, nass und kalt, aber nicht eisig kalt. Und ich kann es gar nicht erwarten, dass der Winter endlich vorbei ist und es Frühling wird. Dabei ist erst Anfang Februar. Früher fand ich es auch schon schön, wenn sich der Winter verabschiedet hat, aber diese innere Unruhe, mit der ich den Frühling erwarte, stellte sich erst mit Garten ein. Endlich geht es wieder los!
Letzten Herbst habe ich den Vorgarten mit Blumenzwiebeln bombardiert. Einige waren auch vorher schon da, aber nicht gerade optimal verteilt, wie z. B. Schneeglöckchen, die unter Büschen versteckt sind. Nun fängt alles an zu sprießen oder teilweise zu blühen und so konnte ich schon einige Korrekturen vornehmen. Zuvor habe ich alles erst einmal wachsen lassen, um zu sehen, was da überhaupt beheimatet ist.
Im „richtigen” Garten wurde auch schon einiges gemacht. Die ad hoc wegen der Tomatenhorde aufgestellten Hochbeete wurden auf drei dezimiert und an ihrem wohl endgültigen Platz aufgestellt. Solche Palettenrahmen sind echt eine super Sache, wenn man flexibel sein will. Nur das Entleeren geht nicht ganz so fix, wie das Befüllen. Für eines wird auch noch ein Gewächshausaufsatz angeschafft, um auch schon lange vor den Eisheiligen mit dem Bepflanzen zu beginnen. Dieses Jahr wird aber nix ausgesät. Vielfalt will ich zwar wieder, aber das war doch etwas viel letztes Jahr – dann erst einmal lieber nur der halbe Gärtnerstolz mit vorgezogenen Pflänzchen.
Meine bisherige Katzensicherung beschränkte sich auf die Terrasse – Netze und ein Gartentor –, was aber doch recht unzureichend ist, weil man ab und zu doch vergisst, das Tor zu schließen, wenn man mal eben nur mal kurz in den Garten geht. Die Begrenzung des Gartens sind Hecken, die auch erhalten bleiben sollen. Nun kommt ein Zaun davor, durch den die Hecken auch sprießen können und sollen. Bei den Hecken ist also mehr als ein Formschnitt notwendig. Und der Zaun muss auch noch aufgebaut werden. Dabei handelt es sich um einen Steckzaun, den man (zumindest theoretisch) unkompliziert selbst aufbauen kann und bei Bedarf flexibel anders aufstellen kann. Noch ist die Lieferung zwar nicht da, aber es gibt und gab in diesem Gartenjahr schon genug zu tun.
Und dennoch habe ich das Gefühl, noch nicht richtig loslegen zu können. Es ist fast so, als würde ich die Kraft selbst spüren, wie sich die Pflanzen auf wärmere Zeiten vorbereiten. Wie der Saftstrom zunächst verhalten aktiviert wird, wenn die Temperaturen eher milder sind. Und die Pflanzen darauf warten, bis es wirklich losgehen kann.
Hach ja, Frühling …
(Menschen sind sicher mehr Pflanzen, als sie sich vorstellen können. Zumindest metaphorisch.)