Zwei Nächte und zwei Tage war Mortimer, der nunmehrige Seniorkater verschwunden. Nachts hatte der umtriebige Morpheus die Haustür geöffnet. Es war zwar noch ein Riegel vor, aber nur der, der es ermöglichte die Tür einen spaltbreit zu öffnen. Bekannt war es uns zwar, dass der Jungkater Türen öffnen kann, aber noch angeschlagen vom Koma light (sehr treffend Herr Lo!), war es dann eine Verriegelung zu wenig.
Als am Morgen das Disaster festgestellt wurde, war der Türöffner zwar wieder da, aber vom Senior fehlte jede Spur, obwohl er morgens immer als erstes am Fressnapf zu finden ist. An diesem Morgen tauchten nacheinander in der recht ruhigen Straße zwei Müllfahrzeuge auf, die ihn wahrscheinlich zutiefst erschreckt hatten.
Noch wackelig auf den Beinen begann die Suche in jeder freien Minute. Zum Glück hatte ich noch Homeoffice und das Wetter spielte mit, so dass ich von der Bank vorm Haus aus arbeitete. Aber nichts … keine Spur. Spät nachts und gleich wieder am frühen Morgen ging die Suche weiter. Online wurden alle Kanäle genutzt, Flyer ausgedruckt und verteilt. (Nun habe ich einen ganzen Teil der Nachbarschaft mehr kennengelernt und weiß, dass es hier in der Nähe ein Geisterhaus gibt.) Aber alles ohne Erfolg. Der zweite Tag näherte sich dem Ende und eine letzte Suchrunde wurde recht hoffnungslos gestartet. Aber dann! Wir haben ihn tatsächlich gefunden!!! Gegenüber von zwei Straßen getrennt. Offenbar traute er sich da nicht rüber, obwohl die ansonsten meist kaum befahren werden.
Unbeschreibliche Freude auf allen Seiten. Und tiefste Erschöpfung. Aber vor allem Glück.

2022.06.10, 20:04 - C. Araxe
1 Kommentar - Kommentar verfassen