Hierbei könnte es sich auch um eine Beschreibung meiner selbst handeln (nach meiner Erkältung bin ich nämlich immer noch nicht wieder richtig fit), aber es geht um einen echten Federinhaber, auch Vogel genannt. Ganz genau um ein Amselhähnchen.
Nach meinem Siechtum habe ich mich etwas auf der Terrasse aufgehalten (die Hängeerdbeere hat übrigens noch mal geblüht und müht sich mit drei Fruchtansätzen ab – ich glaube aber, dass das nix mehr wird …), als ich großes Gepolter aus der Küche hörte. Auf dem Weg dahin sah ich schon einige Federn und in der Küche dann zunächst nur zwei hochangespannte Fellmonster. Ich folgte ihren Blicken zum großen Küchenschrank und schon flatterte der Grund los. Trotz der vielen Federn in der Küche war die Amsel anscheinend nicht weiter verletzt und flog hektisch hin und her. Wohlweislich in oberen Bereichen, aber voller Panik. Nach gefühlt mehreren Stunden habe ich die schon reichlich erschöpfte Amsel mit einem Handtuchwurf einfangen können (ich war ebenfalls schon reichlich erschöpft) und nach draußen gebracht.
Der größere Jäger ist wohl doch der Morpheus und nicht wie zuvor vermutet Mortimer. Und dieser ist nun auch schon seit längerer Zeit Glöckchenträger. Nach dem Star kamen dieses Jahr noch zwei Stieglitze hinzu. Einer tot und einer halbtot – er atmete noch, war aber schon arg zerfleddert und bewegte sich überhaupt nicht mehr. Das kleine Monster übernahm dankenswerterweise die Erlösung.
Ich hoffe zumindest, dass durch Glöckchen doch weniger Vögel in Gefahr sind, als ohne. Den Morpheus gar nicht raus zu lassen ist jedenfalls auch keine Alternative bei dem Freiheitsdrang, den er hat.

2022.12.01, 21:20 - C. Araxe
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