Da will ich nur mal eben schnell einen Überweisungsschein fürs Krankenhaus von meiner Ärztin holen und sitze dann über drei (!) Stunden im Wartezimmer, weil sie mich noch mal sehen wollte. Nach der ersten Stunde kam mir eine Zeile aus Dantes „Göttlicher Komödie” in den Sinn: „Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren” Könnte man ja auch mal wieder lesen, dachte ich und suchte mir eine Onlineausgabe heraus. Größtenteils habe ich mich in der Hölle aufgehalten – bis zum Paradies habe ich es nicht geschafft, aber dann irgendwann ins Behandlungs- oder vielmehr Sprechzimmer. Die Ärztin wollte mich nur fragen, wie es mir inzwischen denn so geht. Ob mir noch irgendetwas schwerfallen würde, Lesen zum Beispiel. Ich sagte nur kurz und knapp, dass es mir bestens gehen würde. Meine Wartezimmerlektüre verschwieg ich. Nach dieser langen Wartezeit fühlte ich mich schon etwas geschlaucht, aber offenbar hatte diese äußerlich erstaunlich andere Wirkungen, denn als ich an einer Familie vorbei kam, fragte eines der Kinder (ein ca. 6- bis 8-jähriges Mädchen) seine Mutter: „Mama, ist das ein Junge oder ein Mädchen?”
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Vorsicht,
bissige Blogggerin! Inquisition
Katakomben
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Gehenna
So langsam verstehe ich, warum manche Leute telefonische Arztkonsultationen befürworten. Sie hätten sich den Überweisungsschein binnen kürzester Zeit abholen können und die Arztin hätte Sie zu Hause anrufen können, wenn sie darüber hinaus noch etwas wissen wollte. Was bilden sich diese Leute eigentlich ein, wie sie mit der Zeit andrer Leute umgehen können?! Und lesen kann man auch sehr gut zu Hause, dazu muss man nicht im Wartezimmer eines Arztes sitzen. Über solche Frechheit könnte ich mich echt aufregen.
Nun ja, die Ärztin legt noch sehr viel Wert auf persönlichen Kontakt. Sie fragte mich zum Beispiel auch ob ich mich schon gut in der neuen Umgebung eingewöhnt hätte. Und dann ging es um die Verschiedenheit von Stadtteilen. Wenn sie da mit jedem erst einmal etwas Smalltalk hält, dauert das dann eben entsprechend und sie hat dann wohl auch bestimmt zwei Stunden länger aufgehabt (bis 20 Uhr). Andere Ärzte schauen einen kaum an und unterschreiben quasi schon beim Hereinkommen einen Krankenschein. Da finde ich einen Arzt, der sich Zeit nimmt letzten Endes doch besser, auch wenn das entsprechende Konsequenzen hat. Diesmal es aber wohl auch so extrem, weil es ihr erster Tag nach ihrem Urlaub war.
Ich saß mal (vor vielen Jahren) bei meiner Hausärztin, wo ich auch immer lange warten muß, als mich ein kleines Mädchen die ganze Zeit anstarrte (vielleicht 6 Jahre alt). Ich hatte sie noch nie gesehen und auch die Mutter kannte ich nicht. Dann zeigte sie plötzlich mit dem Finger auf mich und sagte laut und vernehmlich: „Mama, die Frau kenne ich aus dem Fernsehen!“ Alle Köpfe wandten sich zu mir um und ich dachte so bei mir – wo ist meine Sonnenbrille? Da versteht man dann, wie Prominente sich manchmal fühlen müssen. *lol*
Mich starren sehr oft Leute an und ich überlege, warum sie das tun. So auffällig bin ich eigentlich auch wieder nicht. Und der Blick wirkt öfters so, als ob sie mich wiedererkennen würden. Manchmal stimmt das sogar und das, wenn ich auch nur kurzen Kontakt hatte und der zudem noch länger her ist
Früher, vor Corona, tröstete ich mich bei längerem Verweilen im Wartezimmer damit, dass ich dort in dieser Zeit kostenlos den STERN, die GEO und den FOCUS lesen konnte, besonders, wenn die Blätter noch aktuell waren. Obwohl ich auch immer an die Unsitte mancher MItmenschen, Zeitschriften mit spuckebenetzten Fingern umzublättern, denken musste…. 😉
Ich habe ja an einem meiner Bücherregale diesen Hinweis:

[…] Chefin ist ja so eine Oberkorrekte. Ich habe ihr nach dem Besuch bei meiner Hausärztin mitgeteilt, dass ich schon vorab eine Krankschreibung für den […]