Oder vielmehr handelte es sich fast doch eher um einen unterirdischen Wasserfall.
Wie wohl so ziemlich jeder nutzte ich das Arbeiten im Homeoffice, um nebenbei eine Waschmaschinenladung laufen zu lassen. Und wie schon öfters erwähnt befindet sich mein Homeoffice nun im Keller. Während ich in meine Arbeit vertieft war und eines der Fellmonster mir dösend Gesellschaft leistete kam plötzlich ein Wasserschwall von der Decke. Ich flitzte sofort hoch, schaltete die Waschmaschine erst einmal aus und kümmerte mich um die Wasserfluten. Beim folgenden genaueren Betrachten der Waschmaschine war nicht etwa ein Zu- oder Abfluss undicht, sondern die Dichtung der Öffnung. Ein kaum lösbarer Knoten aus Wäschestücken und Dichtung hatte sich gebildet, und diese dadurch heruntergezogen. Ich nahm zunächst an, dass die Ösen oder ein sich gelöster Bügel von einem BH hierfür verantwortlich waren. Aber es war eine Kordel mit Metallende, um das sich zunächst zwei Ärmel von einem Langarmshirt und dann weitere Wäschestücke geschlungen hatten – zusammen mit der Dichtung. Keine Ahnung, wie so etwas möglich ist. Nachdem ich den Knoten lösen konnte, war zu sehen, dass die Dichtung nicht beschädigt war. Nur der Knoten hatte sie temporär massiv nach unten gezogen. Nun ist die Dichtung an einer Stelle etwas nach oben gezogen, was aber keinen Einfluss auf die Funktion zu haben scheint – zumindest kam beim Abpumpen des restlichen Wassers in der Maschine kein Wasser mehr hinaus.
Nun ja, das Teil ist inzwischen doch schon etwas älter, auch wenn es mir gar nicht so vorkommt. Ich war mir jedenfalls alles andere als sicher, dass es sich schon um die obligatorischen zehn Jahre handelt, die man einer Waschmaschine zugesteht, aber das kleine Monster hatte mit seiner Meinung Recht, denn es handelt sich sogar schon um 13 Jahre, wie ich meinem Blog entnehmen kann, als ich davon berichtete, wie das Vorgängermodell abgeholt wurde. Eine Gebrauchte, die ich schwarz angemalt hatte und absolut keiner mehr haben wollte und ich sehr froh war, dass sie dann zumindest kostenlos abgeholt wurde. Der Handwerker dann nicht so.
Bisher hat die jetzige Maschine fast fehlerfrei ihren Dienst getan. Es gab nur eine Reparatur, die ich selbst erledigt habe. Und ich würde sie auch immer noch gern weiterhin benutzen, denn derzeit ist einfach nichts auf dem Markt, was meinen ästhetischen Ansprüchen vom Design her entspricht. Und das ist mir wichtiger als irgendwelcher technischer Schnickschnack – waschen tun sie alle und der Energieverbrauch bei meiner derzeitigen ist auch nicht viel höher als bei jetzigen Modellen. Momentan habe ich keine Zeit, die Funktionen ausführlich zu checken. Oder ich möchte, will, muss anderes machen. Ich hoffe aber, dass die alte Lady weiterhin im Team Haushalt ist.