Da freut man sich auf einen netten Konzertabend und dann ist dieser ausverkauft. Aber das war bisher ja noch nie ein Grund, nicht trotzdem reinzukommen. Ganz so einfach war es diesmal aber nicht. Die Enttäuschung, an diesen musikalischen Genüssen nicht teilzunehmen, muss wohl in unseren Gesichtern schrecklich ausgesehen haben, so dass Erbarmen gezeigt wurde und der Eintritt in den benachbarten, zum Bühnenteil partiell offenen Tresenbereich gewährt wurde. Mit der Auflage, sich ja nicht zur Bühne daneben zu bewegen. Dort konnte man das Geschehen auf Leinwand schemenhaft mitverfolgen. Auch wenn nun kein Eintritt bezahlt wurde, war das nicht so das, was man sich unter einen Live-Gig vorstellt. Aber irgendwann waren die freundlichen Aufpasser weg, so dass man einen Ortswechsel vornehmen konnte. Es wäre wirklich sehr schade gewesen, hätte man auf all das vollkommen verzichten müssen. Genau die richtige Musik, wenn einem der Winter noch etwas in den Knochen steckt, die da von Seabear dargeboten wurde. Man kann wohl ziemlich leicht erraten, dass sie aus Island kommen – Sigur Rós oder Múm kommen einem nicht nur in den Sinn, auch wenn diese nicht unbedingt mit Seabear musikalisch vergleichbar sind, sondern hatten teilweise wirklich einen direkten Einfluss. Was für lange Winterabende. Ach, ja – der Winter ist ja nun vorbei. Egal. Kann man trotzdem gut hören.