Dänemark / Schweden, 2018
Regie: Ali Abbasi
Darsteller: Viktor Åkerblom, Eva Melander, Eero Milonoff, Joakim Olsson

Tina ist anders als alle anderen, eine Fremde in dieser Welt, in der zivilisierten Welt. In der Natur ist sie ganz sie selbst, aber sie hat gelernt, sich anzupassen, um auch in der Zivilisation zu überleben. Ihr guter Geruchssinn sichert ihr ihren Lebensunterhalt beim Zoll und gegen die Einsamkeit hat sie sich einen Untermieter ins Haus geholt. Einsam ist sie trotzdem. Bis sie eines Tages Hoffnung wittert. Kann es sein, dass sie doch nicht so allein ist? Dass es möglich ist, jemanden zu finden, der sie versteht? Jemand, der womöglich so ist wie sie? Wie schon in seinem ersten Film Shelley schafft es Regisseur Ali Abbasi sich auf behutsame Weise seinen Darstellern zu nähern und Raum für Stimmungen zu schaffen, was ihm in „Border” noch viel besser gelingt. Das Phantastische geht hier eine gelungene Symbiose mit Psychologie und Ethik ein. Existenzielle Fragen werden durchleuchtet. Wie wichtig es ist zu wissen, wer man ist und wo man herkommt und auch wo man hinwill. Was Vertrauen wert ist und was eigentlich genau Humanität bedeutet. Das mag sich jetzt recht kopflastig anhören, aber mit Leichtigkeit schafft es dieses Phantasy-Drama, dass man einfach mit voller Emphathie den Erlebnissen dieser Außenseiterin folgt. Grenzenlos überzeugend und ich bin schon sehr gespannt, was man von diesem Regisseur noch erwarten kann. (Die Romanvorlage stammt übrigens vom gleichen Autoren wie „So finster die Nacht”/„Let the Right One In”, von dessen Verfilmung ich auch sehr angetan war, auch wenn ich dazu zumindest bis jetzt nichts geschrieben habe.)

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