Frankreich / Rumänien / Russland / Spanien, 2013
Regie: Manuel Martín Cuenca
Darsteller: Olimpia Melinte, María Alfonsa Rosso, Antonio de la Torre 


Ein zurückhaltender und sich gesittet gebender Maßschneider, der ein feines, kleines Geschäft unterhält, liebt es nicht nur Stoffe zu zerteilen, sondern auch zartes Fleisch von Frauen, um dies gebraten zu verspeisen. Ebenso wie das Fleisch offensichtlich nicht scharf angebraten und nur einen kleinen Löffel Würze erhält, verhält sich dieser Film. Ja, ich mag es, wenn etwas filmisch nicht reißerisch umgesetzt wird. Und ja, ich habe auch nichts dagegen, wenn das sehr ruhig angegangen wird. Aber dies war mir doch etwas zu ruhig. Oder lag dies doch etwas mehr daran, dass dieser Film quasi erst nach Mitternacht gezeigt wurde? Spannung wurde bei mir zu dieser Zeit jedenfalls nicht erzeugt – wobei ich sehr oft Filme schätze, bei denen die Spannung gerade aus der ruhigen Inszenierung entsteht und Faszination durch die Nähe zu dem Hauptdarsteller. Der aber hierbei ebenfalls für Distanz beim Zuschauer sorgte. Schön anzusehen waren dagegen spanische Orte im Dauerregen oder tief verschneite, schroffe Landschaften in Spanien. Aber bei dieser sehr, sehr langsamen Umsetzung war ich froh darüber, dass mein Sitznachbar ab und zu mit seiner Kaffeetasse rumklimperte, so dass ich nicht einschlief. Es mag wie gesagt sein, dass der Zeitpunkt des Ansehens zu dieser Einschätzung führte, aber die Intension, vielleicht noch mal unter anderen Vorraussetzungen zu einer anderen Wertung zu kommen, ist doch sehr gering.


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