Belgien / Frankreich / Luxemburg, 2023
Regie: Bertrand Mandico
Darsteller: Claire Duburcq, Elina Löwensohn, Sandra Parfait, Julia Riedler, Christa Théret
Die Unterwelt wird von einem Hundewesen bewacht, was sich noch recht gewöhnlich anhört. Aber an diesem Film ist nichts gewöhnlich und so heißt es hier Rainer und ist eine Frau in Lederjacke mit Hundegesicht. Mit dabei hat sie stets paparazzigleich eine Kamera und erzählt aus der Hölle hinaus von den sechs Lebensaltern der Barbarin Conann. Jedesmal aufs Neue von der eigenen Zukunft getötet, führen diese Reinkarnationen größtenteils in schwarz-weiß auf blutigen Pfaden von jungen Jahren in archaischen Zeiten, über weitere kriegerische Epochen, hin zu neuzeitlichem Großstadleben und wieder zurück in die Hölle im Greisinnenalter.
Der vorherige Film des Regisseurs, After Blue, hat mich damals sehr fasziniert (ebenso das inzwischen nachgeholte Debüt „The Wild Boys”). Klar hat das weniger mit dem klassischen Conan-Stoff zu tun und auch bei diesem Film ist der ungewöhnliche Stil des Regisseurs sofort erkennbar. Experimentell, surreal, avantgardistisch und queer/feministisch hat er ein neues Stück seiner ganz eigenen Filmwelt erschaffen, die Groteske, Gewalt und Erotik auf sehr künstlerische Weise verbindet. Es ist wiederum kein leicht zugängliches Werk. Bei Zuschauenden mit konventionellen Sehgewohnheiten trifft es auf Ablehnung und Überforderung. Für die (eher wenigen) anderen ist es ein Schatz, eine Bereicherung der wirklich innovativen Filme.
[…] Conann […]