Viel versprechend hörte sich die 10. Schwarze Hafen-Nacht an: „Das Hannibal-Syndrom. Ein Abend zu einem ungeheuren Phänomen – Serienkiller”. Eigentlich kann das nur interessant werden, wenn da sogar eine Expertin anwesend ist, dachte ich.
Nicole Drawer, u.a. Krimi- und Sachbuchautorin, war Oberkommissarin beim Landeskriminalamt in Hamburg, stand für die ,Real-Life-Krimiserie’ K11 vor der Kamera, arbeitete als verdeckte Ermittlerin, befasste sich mit Wirtschaftskriminalität und hat sich intensiv mit der Psyche von Serienmördern auseinandergesetzt.” Sehr informativ war dieser Abend aber leider nicht. Statt interessanter Einblicke oder tiefer gehender Beschäftigung mit der Thematik blieb es bei oberflächlicher Geschwätzigkeit, die teilweise nicht mal unterhaltsam war. Insbesondere auf die Lesung hätte man gern verzichtet. Befragt, wie sie zum Schreiben gekommen sei, antwortete die Autorin, dass sie beim Lesen eines schlecht geschriebenen Buches dachte, dass sie das auch könne – dem ist nichts hinzuzufügen. Die Moderation dieser Veranstaltung war indes sehr ansprechend, ebenso wie die Örtlichkeit zu weiteren Besuchen anregte.