So langsam habe ich mich etwas daran gewöhnt, dass Maldoror nicht mehr da ist. Das Aufwachen und das Einschlafen fielen anfangs am schwersten, weil er da immer bei mir war. Das andere Fellmonster – Mortimer – gibt sein Bestes, um Kuscheldefizite aufzufüllen. Aber es gab und gibt auch noch viele andere Situationen, in denen ich sein Nichtmehrdasein schmerzlich vermisse. Langsam ist der Schmerz inzwischen erträglicher geworden. Und hilfreich ist es auch, wenn einem Freunde zur Seite stehen.
Mortimer fällt es anscheinend überhaupt nicht schwer, dass sein Fellkollege nicht mehr da ist. Als damals Morticia nicht mehr da war, rannte Maldoror tagelang suchend und miauend in der Wohnung herum. Nach dem Einschläfern hatte ich sie sofort zum Bestatter gebracht. Inzwischen hatte ich gelesen, dass Katzen den Tod eines Artgenossen besser verarbeiten können bzw. diesen wohl überhaupt realisieren, wenn sie die Leiche sehen, beschnuppern etc. können. Ansonsten ist es ja nachvollziehbarerweise ein unerklärliches Verschwinden. Mortimer hatte also nun auch noch einmal Zeit, um Abschied zu nehmen.
Aber mit Sicherheit wird er nicht allein bleiben. Etwas Zeit brauche ich noch, aber dann wird es hier wieder zwei Fellmonster geben.