Deutschland, 1984
Regie: Muscha
Darsteller: FM Einheit, Bill Rice, Christiane Felscherinow, Genesis P-Orridge,
William S. Burroughs, Alexander Hacke, Mona Mur

In Anwesenheit von Klaus Maeck (einer der vier Drehbuchautoren und Produzenten) gab es gestern den Kultfilm „Decoder” zum dreißigjährigem Jubiläum auf großer Leinwand zu sehen. Dieser Film hat viel mit Musik und Muzak zu tun. Muzak – das ist funktionelle Hintergrundmusik zur Steigerung von Arbeitsleistung Wohlempfinden. Ein junger Punk und Soundtüftler (FM Einheit) dekodiert Muzak zu ihrem Gegenteil – der Anfang vom Kassettenterrorismus, an dessem Ende Straßenschlachten stehen. Sehr deutlich zeigt sich, wie wichtig Informationen sind und wie umfangreich Überwachung zur Machtsicherung eingesetzt wird. Hohe schauspielerische Leistungen darf man hier von den Darstellern nicht erwarten, größtenteils nicht mal geringe. Aber schließlich handelt es sich bei ihnen auch meist nicht um Schauspieler, dafür aber um hochkarätige Kreative aus der Subkultur der 80er. Richtig überzeugend ist hingegen die Umsetzung von Bild und Ton. Viel Farbe, viele Filmschnipsel und viel gute Musik (FM Einheit/Einstürzende Neubauten, Soft Cell, The The) ergeben eine Zeitreise ins orwell’sche Jahr, die nach wie vor sehr ansehens- und hörenswert ist.


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