Eigentlich läuft alles ganz gut bei der Arbeit. Zwar gibt es außerplanmäßig wieder einiges zusätzlich zu tun, aber dabei kann man davon ausgehen, dass die Kollegen (in diesem Fall aus Brasilien) den Einsatz auch zu schätzen wissen – zuletzt gab es innerhalb einer Dankesmail in einer Zeile verteilt im positiven Kontext immerhin acht Ausrufezeichen. Was nicht so gut läuft, ist das Laufen an sich. Oder besser gesagt, was ich mir darunter als Einsatz im Team vorgestellt habe. Momentan findet nämlich für Teile der Firmengruppe eine Schrittzähl-Challenge statt. Maximal fünf Leute dürfen in einem Team sein und die Teilnahme ist absolut freiwillig. Als erprobte Schrittefresserin (seit ca. zwei Jahren habe ich ein Schrittzähler-Armband und das hat bei mir als Schreibtischtäterin und Sporthasserinunmotivierte dann doch für sehr viel mehr Bewegung gesorgt) wurde ich einstimmig (inklusive meiner Vorgesetzten) als Teamchef auserkoren. Vor der Anmeldung der Teammitglieder habe ich noch mal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man da einerseits nicht mitmachen muss, aber auch dass ich da andererseits bei Teilnahme Einsatz erwarte. Selbstredend im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten. Nun, nach fünf Tagen (das Ganze läuft sechs Wochen) ist es leider so, dass da teilweise die Motivation eher suboptimal ist. Wer sich mit solchen Schrittzähldingens auskennt, wird sicher wissen, dass man 10.000 Schritte am Tag anstreben sollte (Empfehlung von der WHO), um sich halbwegs fit zu halten. Das ist auch bei einem Bürojob ohne allzu große Anstrengungen machbar. Hm ja… davon war ich jeweils bei allen Teammitgliedern als Mindestwert ausgegangen. Und auch, dass diese Challenge ein Anreiz ist, dass man sich etwas mehr als vielleicht üblich bewegt. Teilweise ist dies auch genau der Fall – gerade die älteste Kollegin legte sich vor allem gestern ziemlich ins Zeug. Darüber freue ich mich sehr und sie noch mehr. Bei den jüngeren Teammitgliedern (leider keine Azubis, denn die reißen wirklich was) sieht es dahingegen vollkommen anders aus. Nun stellt sich die Frage, wie man diese eher unmotiviertenTeammitglieder richtig, also zu vollem Einsatz, anspornen kann. Vielleicht hat ja einer von den wenigen Lesern hier eine Idee. (Und nein, es ist für mich keine Lösung mit Reitgerte, neunschwänziger Katze oder so bei der Arbeit aufzutauchen.)
1 Kommentar zu Die lieben Kollegen, Teil 70
Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen
-
Vorsicht,
bissige Blogggerin! Inquisition
Katakomben
Dezember 2023 M D M D F S S 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Offene Wunden
- C. Araxe bei Baustellen über Baustellen
- NeonWilderness bei Baustellen über Baustellen
- pathologe bei Neue Gefilde
- Baustellen über Baustellen – Das Gruselkabinett bei Eine Woche ohne
- C. Araxe bei Die lieben Kollegen, Teil 110
- C. Araxe bei Mit aller Wärme
- C. Araxe bei Mit aller Wärme
- Pathologe bei Mit aller Wärme
- NeonWilderness bei Mit aller Wärme
- C. Araxe bei Neue Gefilde
Gehenna
Tja, es hat sich an der Situation bisher nicht wirklich etwas geändert. Das Teammitglied, das ich im allerletzten Moment ins Team aufgenommen habe und voller Enthusiasmus unbedingt an der Challenge teilnehmen wollte, schwächelt nach wie vor am meisten. Begründet wird das mit dem hiesigen Heimataufenthalt. Nun ja, mal sehen, ob das dann vor Ort im Alltag in Südostasien besser wird. Meine Einflussmöglichkeiten sind dann da jedoch noch weiter beschränkt. (Inzwischen überlege ich, ob die zuvor nicht in Betracht gezogenen Hilfsmittel dann vielleicht doch zum Einsatz kommen sollten.)
Sehr schön fand ich hingegen heute das Eingehen als Unbeteiligter bei dieser Challenge bei einem Meeting mit einem Geschäftsführer der Firmengruppe. Also ich meinte, dass man dieses Meeting deswegen gehend machen sollte. Er schaute aus dem Fenster und meinte, da es ja (mal) nicht regnet, könnten wir das machen und das war auch ernst gemeint, aber für die Gegebenheiten des Meetings passte das leider nicht.
Ach ja, falls sich jemand bei der ganzen Thematik fragt, ob ich ansonsten keine Probleme habe. Nein, habe ich nicht. Und das finde ich sehr gut.