Auch wenn man noch so viel Lust dazu hat, kann man derzeit im Garten noch nicht allzu viel tun, wenn dieser eine überschaubare Größe hat, schon ganz gut bestückt ist und somit nicht großflächig im Frühjahr Beete vorbereitet werden oder viel neu gepflanzt wird. Was ich allerdings nun in Angriff genommen habe ist das Aussortieren von den aus meiner persönlichen Sicht unästhetischen Pflanzsteinen. Letztes Jahr hatte ich noch eine Vielzahl der meist zuvor unbepflanzten Augenkrebsobjekte für Kräuter genutzt, aber dafür werde ich dieses Jahr schönere Möglichkeiten nutzen. Bei solch billig zu habenden Produkten kam für mich gleich nur die Verschenkoption in Frage. Noch beim Ausmisten fragte ich eine Nachbarin, ob sie Interesse hätte und wuppte so zwei dieser Teile über die nachbarliche Hecke mit der Info, dass sie auch gern noch mehr haben könnte. „Was möchtest du denn dafür haben?” Mein „nichts“ nahm sie etwas irritiert hin. Einige der entleerten Teile stellte ich später an den Straßenrand mit einem Zettel „zu verschenken”. So kenne ich es aus meinem bisherigen Wohnumfeld und meist war alles innerhalb kurzer Zeit weg. Ebenso habe ich auch schon einiges vom Wegesrand mitgenommen. Das scheint hier nicht so üblich zu sein. Meine Nachbarin hat dann doch auch noch diese an sich genommen und schrieb mir eine Kurznachricht. Ob das denn für mich O.K. wäre und was sie Gutes für mich tun könnte… „Passt schon” antwortete ich mit einem Smiley. Und heute stand sie dann doch mit einem Blumenstrauß vor meiner Tür.
Ist es wirklich so schwer etwas ohne Gegenleistung anzunehmen? Ich finde es überhaupt nicht schwierig, etwas zu verschenken oder auch anzunehmen, wenn dies eben ohne jeden Anspruch erfolgt. Ansonsten würde sich wohl schnell eine Potlatch-Kultur im negativen Sinne ergeben.