Der Herbst kam dann doch schneller als gedacht und mit ihm die Swans. Das zuletzt besuchte Konzert in südlichen Gefilden war diesmal nach vorheriger sehr langer Wartezeit ja erst vor kurzem. Leider war ich am Tag des jetzigen Termins sehr müde und ein Freund, der mitkommen wollte, musste leider absagen. Mein Schweinehund wedelte voller Vorfreude, aber da hatte er sich zu früh gefreut. Nach massiver Tierquälerei schleppte ich mich dann doch zum Konzert – immerhin war ich ja auch verabredet.
Kaum angekommen, spielte Ex-Swan Norman Westberg wie gehabt exakt drei Glasen seine nach wie vor sehr interessanten Klanglandschaften zwischen Ambient und Noise und ich war wach. Als dann nach kurzer Pause die Swans loslegten, hatte ich längst sämtliche Müdigkeit hinter mir gelassen und es gab nur noch diese intensive Musik. Sicher waren auch hierbei die gratis verteilten Ohrstöpsel angebracht (in meiner Jackentasche befindet sich noch immer die unbenutzte Packung), die Fußsohlen kribbelten nach wie vor bei dem massiven Sound, aber insgesamt ging es für die Verhältnisse von den Swans analog zu den letzten Alben doch in gewisserweise ruhiger zu. Der Spaß, die Freude beim Auftritt war jedoch sowohl bei der Band als auch beim sehr gemischten Publikum (von wohl Fans der ersten Stunde bis überraschend recht jungen) sehr groß. Von der inhaltlichen Lebensmüdigkeit des letzten Werks „The Beggar” war live hier nichts spürbar – es war dem gegenteilig Lebendigkeit pur.
Im Nachhinein erfuhr ich, dass die Band auch recht müde angetreten ist, aber dass diese, ebenso ebenso wie bei mir, ganz schnell der Vergangenheit angehörte. Sehr schön, wenn sich alle wieder so lebendig fühlen.