USA, 2015
Regie: Patrick Kennelly
Darsteller: Jill Jacobson, Mary Loveless, Wes McGee, Kristin Minter, Bethany Orr, Sheresade Poblet

Eine Mädchen-WG, bei der Schönheitsideale und damit verbundener Oberflächlichkeit nebst gestörtem Essverhalten im Mittelpunkt stehen. Jennifer erfüllt diese Ideale und hat damit auch die besseren Karten bei begehrten Typen – die andere, Jill, hat damit eher Schwierigkeiten. Nichts liegt näher, als dass sich Jill rächt. Wenn ich nicht vorab schon ein paar positive Kritiken gelesen hätte, dann hätte ich bei der Umsetzung der Thematik auf Torture Porn getippt und es hätte mich nicht weiter interessiert. Aber gleich anfangs wurde sich über den Film „Letztes Jahr im Marienbad” unterhalten und somit witterte ich, dass dieser Film mehr zu bieten hat oder zumindest schon einen Pluspunkt eingesammelt hat. Manchmal dachte ich daraufhin zwischenzeitlich, dass ich vielleicht doch etwas falsch liegen würde, aber dann gab es so viele surreal wirkende Sequenzen (oder einfach nur gut umgesetzte Trips) nebst genialem Industrial-Score, so dass ich diesen Film, der sich selbst als surrealen Psycho-Thriller einstuft, einfach nur richtig mochte. Es gibt einige Querverweise zu Romanskis „Ekel” – vieles ist nicht ganz so magenfreundlich –, aber ich musste auch sehr an den exzessiven Umgang mit Essen bei Švankmajer-Filmen denken (ich finde es nach wie vor sehr bedauerlich, dass von diesem Regisseur bisher kein einziger Film auf dem FFF lief). Für mich also ein überraschend guter Film, den ich nach den bisher gesehenen wahrscheinlich sogar mehr als ein zweites Mal sehen möchte. Aber nun ja, ich gebe zu bedenken, jeder Magen Geschmack ist anders. In diesem Sinne: ein Leckerbissen der besonderen Art.


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