Kanada, 2020
Regie: Christopher MacBride
Darsteller: Amanda Brugel, Emory Cohen, Keir Gilchrist, Maika Monroe, Dylan O’Brien

Fred ist offenbar in der Mitte eines gängigen Lebens angekommen. Mit Verantwortungen und Verbindlichkeiten, die man oft in diesem Alter übernimmt. Ein fester Job als, der zwar für sein eher träumerisches Naturell nicht so geeignet ist, aber ein gutes Einkommen sichert. Eine feste Beziehung, mit der er eine gemeinsame Wohnung bezieht, weil man das dann so macht. Und auch die Konfrontation mit Vergänglichkeit, da seine Mutter im Sterben liegt.
Jäh wird – teils dadurch, aber auch vor allem durch eine zufällige Begegnung – alles in Frage gestellt. Verdrängtes aus seiner Vergangenheit in Jugendjahren verlangt nach Aufklärung. Und schon beginnt eine verschachtelte und mehrdimensionale Betrachtung des Vergangenen als auch der Gegenwart. Anfangs meint man, dass es sich nur um immer deutlicher werdende Erinnerungen handelt. Aber nichts ist trügerischer als die Erinnerung … Und auch die Verknüpfungen mit der Gegenwart werden zunehmend fragiler. Was war? Was ist? Wer bin ich überhaupt? Hier werden wirklich viele tiefgreifende Fragen gestellt, die nicht nur den Protagonisten beschäftigen, sondern ebenso das Publikum herausfordert. Visuell wird dies auch insgesamt sehr beindruckend umgesetzt. Nur darstellerisch hätte ich mir bessere Lösungen gewünscht. (Alberne Perücke und andere Kleidung beim Hauptdarsteller reicht da einfach nicht.) Nichtsdestotrotz ein sehr ambitionierter Film, der einen intellektuell als auch emotional in Anspruch nimmt.

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