Herr Lo hat einen Beitrag geschrieben, bei dem es ums Bloggen geht. Da schon als Kommentar gepostet, mache ich hier noch mal einen eigenen Beitrag dazu, denn ich sehe da einiges etwas anders, aber es ist ein absolut bereichernder Kick, sich mit dem auseinander zu setzen, was Bloggen für einen persönlich bedeutet.
Für mich ist (zumindest bei meinem Blog) noch ganz viel von der ursprünglichen Bedeutung drin – Weblog, also eine Form von Tagebuch oder eher Logbuch mit Einträgen, wo und wann man vor Anker gegangen ist, einen schönen Landgang hatte oder auch mal Schiffbruch erlitten hat. Die Heuer besteht hier nicht aus Passagierapplaus – man ist ja nicht auf einem Malleflieger –, sondern größtenteils am simplen Festhalten der Logdaten. Aufgeschrieben zählen Erlebnisse, Entdeckungen oder Gedanken mindestens doppelt und man kann sie viel einfacher der Léthe oder dem großen Meer des Vergessens entreißen. Sich des Schönem mit Freude auf einfache Weise (hilfreich ist ein Plug-in, das den aktuellen Tag jeweils um Jahre zurückversetzt) ganz leicht zu erinnern und es so quasi noch einmal zumindest gedanklich zu erleben. Und bei dem weniger Schönen zu erkennen, dass mit der Zeit doch einiges relativiert wird. Manches hat schlicht keine Bedeutung mehr, manches kaum noch und den Rest hat man auch überlebt.
Nichtdestotrotz sind Besucher oder gar Mitreisende an Bord willkommen und das auch nicht nur auf einen kurzen Schnack. Diese Seefahrt dient nicht militärischen Zwecken, ist aber Gefechten nicht abgeneigt, wenn es sich um Worte handelt. Mit (Wort-)Witz verbunden ergaben sich so schon viele sehr schöne Seeschlachten, aber auch einiges an Tiefgang. (Abtauchen, eintauchen? Egal, jedenfalls tief rein.)
Es ist ein festgehaltenes Treiben im Meer der Zeit und ebendieses finde ich bei vielen Bloggern gleichfalls interessant. Piraterie ist mir im Sinne von Gerechtigkeit (da bedarf es sicher noch mehr Erklärungen, das ist jetzt aber einfach zu viel) schon sehr sympathisch, aber ich bin dann doch mehr in der Forschungsschifffahrt unterwegs (persönlich als auch alle Meere, die es gibt).
Ahoi!