Kurze Filme, kurzer Text:
In „A.S.M.ort” ist eine Frau auf der Suche nach entspannenden akustischen Sinnesreizen – sehr zum Leidwesen ihrer Mitbewohner, aber durchaus blutig unterhaltsam für die Zuschauenden. Ein herzloser Ritus geht einem in „Heartless” so richtig ans Herz. Eine „Tank Fairy” verzaubert nicht nur den jungen Außenseiter Jojo, sondern auf schrill-sympathische Weise auch das Publikum. Die Datingprobleme von Tessa sind in „Not Another Serial Killer” zwar etwas ungewöhnlich, aber durchaus nachvollziehbar. Im nicht so ganz gelungenen „The Rock of Ages” hat es ein Krieger mit sprechenden Steinen zu tun. Das Highlight des Kurzfilmblocks war für mich definitiv „Hideous” – ein hochkreatives Arthouse-Musical mit viel Tiefgang Über das Anderssein. In „Cruise” wird unter Lebensgefahr versucht, telefonisch eine kostenlose Kreuzfahrt zu vermitteln – der Spaß am Zuschauen wird dagegen ganz locker vermittelt. Dramatischer und mysteriöser wird es bei „Under the Ice” – eine tragische Geschichte wird auf sehr poetische und einfühlsame, als auch rätselhafte Weise erzählt. „Horse Brothers” fängt nicht nur optisch mit körnigen Bildern wie in vielen Filmen von Guy Maddin (einer meiner Lieblingsregisseure) an, sondern er übernimmt auch die sprechende Hauptrolle eines Pferdes und es wird ebenso eine sehr skurrile Story dargeboten, die allerdings nicht so ganz an den Meister heranreicht. Im nicht so originellen „Sarangi” sorgt ein in indisches Musikinstrument für etwas Spuk und Horror.
Durchweg war diesmal im Kurzfilmprogramm fast alles sehenswert und teilweise sogar mehr als das.

(Verlinkt sind soweit vorhanden jeweils Teaser, Trailer oder die kompletten Kurzfilme.)