Wie gehabt – kurze Filme, kurzer Text:
Los ging es mit „Underneath”, einem halbwegs interessanten Kurzfilm über ein Paar, das sich einen Horrorfilm ansehen will, aber von realem Horror bedroht wird. In „A Folded Ocean” geht es wieder um ein Paar, bei dem eine Vereinigung auf sehr sehenswerte Weise erfolgt. Sommer ’94 befasst sich mit den Horrorerlebnissen dreier Kids in der ostdeutschen Provinz und die jungen Darsteller sind zwar wirklich erfrischend authentisch, aber im Angesicht der Baseballschlägerjahre ist dieser fiktive Horror harmlos im Vergleich zum realen jener Zeit. Universeller ist Sucks To Be The Moon – der Mond hat es in diesem sehr unterhaltsamen Animation-Musical wirklich nicht einfach. Mein Favorit Wild Summon (ebenso der Gewinner bei den Kurzfilmen), erzählt vom Leben der Lachse und beeindruckt mit Naturaufnahmen als auch mit fantastischen Animationen. Bei „Eyestring” werden Haare sehr lästig, vor allem, wenn sie aus den Augen kommen – nett umgesetzt, aber auch nicht so innovativ. Ein kleiner Hund sorgt bei Goodboy mäßig unterhaltsam für Horror. „Foreigners Only” beschäftigt sich damit, dass Ausländer bevorzugt behandelt werden (in Bangladesch sieht das nämlich wirklich anders aus als hierorts, wo populistische bis rechtsextreme Kreise dies suggerieren) und der einheimische Hauptdarsteller greift zu drastischen Mitteln. Bei Claudio’s Song wird ein Influencer-Star entführt, aber eigentlich empfindet man weder mit den Kidnappern, noch mit dem Opfer Sympathie. Bei Deadline gibt es hingegen volle Sympathie – eine Oma wehrt sich auf sehr unterhaltsame Weise mit allen Mitteln gegen Bürokratie als auch den Tod an sich.
(Soweit vorhanden sind Teaser verlinkt.)