Gestern war es zwar recht warm (27 °C), aber so schwül, dass man eine Machete brauchte, um sich durch die Luft zu kämpfen. Dafür ist es heute auch wieder nur grau und empfindlich kälter (17 °C), so wie sich insgesamt der Mai hierorts eher von der kalten Schulter gezeigt hat. Inzwischen ist es zwar überall grün, alles wächst und gedeiht und auch die Vögel zwitschern ohne Unterlass. (Ich habe den Eindruck, dass es dieses Jahr extrem viele Vögel bei mir im Garten und der Umgebung gibt. In den Hecken und Bäumen scheinen mehr Vögel als Blätter zu sein. Und auch in dem von mir im letzten Jahr angebrachten Nistkasten hat sich nun eine Meisenfamilie einquartiert.) Aber wo bleibt die Sonne mit ihrer Wärme und dem Vorgeschmack auf den Sommer? Wärmere Tage, an denen man darüber nachdenkt, welches T-Shirt man anzieht und nicht solche, an denen man überlegt, wie reizvoll ein heißes Wannenbad (nicht in der Zinkwanne!) wäre und welche Essenzen in Frage kommen.
Ja, ich weiß, das ist Jammern auf hohem Niveau und man muss sich damit abfinden, dass mit der Klimakrise nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Mag es zuvor auch schon mal andere Wetterlagen gegeben haben, wo es mal atypisch kälter, heißer, trockener oder regnerischer ist, so wird dies wohl immer extremer werden. Um gegen die Klimakrise anzukämpfen kann zwar jeder persönlich seinen Beitrag auch in kleinsten Schritten leisten, aber wirklich wirksam wäre wohl nur ein globales und gesamtwirtschaftliches Umdenken, was bisher nur ansatzweise erfolgt.
Mit meinem persönlichen Beitrag sieht es indes auch nicht so optimal aus. Seit Jahrzehnten beziehe ich zwar z. B. echten Ökostrom oder fahre kein Auto. Jedoch fliege ich gern einmal im Jahr irgendwohin in den europäischen Süden, natürlich mit CO2-Ausgleich. Der Aufenthalt in südlicheren Gefilden wird zum Auftanken von verminderter Sonneneinstrahlung genutzt, als auch zur kulturellen Bereicherung. Ehrlich gesagt, möchte ich darauf auch nicht verzichten und so versuche ich meine Reisen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Nächste Woche geht es nach Faro an die Algarve. Gestern war es hier wärmer… Aber egal, ich freue mich schon sehr darauf.
14 Kommentare zu Im Wonnenminus
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Ich plane, Ihren kompensatorischen CO2-Ausgleich mit dem Kauf dieses T-Shirts zu kompensieren. Als Zusatzservice werde ich Sie daneben jeden Tag Ihres Faro-Urlaubs darin erinnern, dass Sie eine böse CO2-Schleuder sind und auch mit dem Fahrrad zu einem Ostseestrand urlauben hätten können. ;-P
P.S. Wie erkennt man eigentlich „echten Ökostrom“? Ist der irgendwie bunt eingefärbt oder hat Amalfizitronengeruch? Ich war immer im Glauben, wir haben ein fragiles Stromnetz mit Ausgleichsprozessen über ganz Europa und derzeit oft importiertem französischen Atomstrom oder Stein-/Braunkohlestrom aus Polen. Nicht, dass der auch mitunter in Hamburg aus der Dose kommt… 😉
Sie dürfen noch ein zweites T-Shirt kaufen und jenes dann als Lendenschurz tragen, da ich plane, in knapp drei Wochen das große grüne Motorrad wieder gen Korsika zu treiben. Mit dem Fahrrad hätte dies, ebenso bis an die Nordsee, zu lange gedauert.
Echten Ökostrom erkennt man am flappenden Geräusch der Windradpropeller, der auf die 50 Hertz automatisch aufmoduliert wird. Dazu muss man lediglich das abisolierte Ende einer aktiven Phase ins Ohr stecken, da das Geräusch doch recht leise ist. (Frau Araxe, hätten Sie noch Platz für Vorgebratenes in Ihren Truhen?)
Was Frau Araxens Essenzen im Römertopf betrifft (obgleich die Zinkwanne in der passenden Größe vorhanden ist): Ich empfehle Lavendel, Rosmarin, Oregano und einige Lorbeerblätter, vielleicht etwas Piment. Mittels Pinsel dann die aus der Brühe ragenden Körperteile regelmäßig befeuchten. (Und ja, Herr Neon, ich weiß, wie Sie den letzten Satz jetzt per Kopfkino interpretieren)
Herr Pathologe, Sie sind schon wie meine Oma (der Herr hab sie selig), die 30 Jahre immer nach Koblenz ins 2-Sterne-Hotel gefahren ist, weil ihr da alles so schön vertraut war. Haben Sie Mut zu Neuem; es muss nicht immer Korsika sein. Apropos: ich nehme Sie erst wieder als Gesprächspartner für Kräutervariationen und veritable Rezepte wahr und ernst, wenn Sie es bitte endlich lernen, sich abends etwas anderes als verbrannte Bratkartoffeln zu machen. Es kommt noch soweit, dass ich Ihnen ein Kochtutorial gebe – das kann man wirklich nicht mit ansehen, was Sie sich und Ihrem bedauernswerten Körper da reinquälen.
Apropos2: Der kleine Neon hat mir zu Weihnachten eine gemeinsame Woche Motorradtour geschenkt, entweder mit den eigenen oder gemieteten (z.B. Kroatien). Mal sehen, wohin die Planung geht; ich geb mal frühzeitig Bescheid.
Ach ja, und p.p.s. : gegen Befeuchten hab ich nichts; Frau Araxe ist da sicher kreativ, auch wenn ihr die Arme aus Sicherheitsgründen auf den Rücken gebunden sind.
An meinen schnell zu erreichenden Lieblingsplatz an der Ostsee kann ich ja nicht mehr reisen. Nachdem ich meinen Kollegen davon vorgeschwärmt hatte, fahren die alle reihenweise dahin. Ein Kollege ist momentan auch wieder dort. Das zweite Mal in diesem Jahr. Da kann ich mir ja gleich einen Eimer Ostseesand unter den Schreibtisch kippen und es kommt dasselbe dabei heraus.
Echten Ökostrom erkennt man daran, dass man einfach einen Fön zu jemanden in die Badewanne oder den Pool werfen kann und keine Mordanklage erhoben wird, weil es ein natürlicher Tod war. (Andere behaupten, dass der Anbieter nur Strom aus 100 % erneuerbarer Energie bereitstellt und sich am besten auch noch aktiv für den Ausbau erneuerbarer Energie einsetzt.)
Gegen Korsika ist doch nichts einzuwenden. Das ist doch quasi Italien.
Und warum sollen mir denn nun schon wieder die Arme aus Sicherheitsgründen auf den Rücken gebunden werden? War nicht die Rede davon, dass ich in ein ungefährlicheres Alter gekommen bin?
Italien?
ITALIEN?
Na ja, wenn man Madrid mag…
Das mit dem Unterwasserfön hat was, das muss ich zugeben. Nach der Heißluftfritteuse jetzt das Aquagrillen. Man gesundet so langsam vor sich hin. Auch der Herr Neon, der jetzt bestimmt schon in dem Alter angekommen ist, in dem man zum Essen das Gebiss gar nicht mehr reinmachen muss, da es eh nur im Leerlauf rotierte.
Und dieses ungefährliche Alter: Ich habe da bei Ihnen, Frau Araxe, leider immer noch mehr Vivienne Westwood anstatt Helga Beimer vor meinem inneren Auge.
Italien! Kulturell gehört Korsika eindeutig zu Italien. Korsisch gehört zu den italoromanischen Sprachen und ist eng mit dem toskanischen Italienisch verwand. Zu Frankreich gehört Korsika erst seit 1755. Als die Korsen ihre Unabhängigkeit ausgefugten hatten, verkaufte Genua Korsika kurzerhand an Frankreich.
Klobige Altersdiskriminierung bei 2 Jahren Unterschied ist aber auch etwas sehr unterkomplex, Herr Pathologe.
@Frau Araxe – ich traue Ihrem lieblichen Amalfizitronenbäumchengartenimage, obwohl wirklich professionell dargelegt, keine Sekunde über den Weg! Ein hilflos daliegende, mit Dreifachknoten gefesselte Araxe wirkt da auf mich prinzipiell sehr beruhigend. Am besten mit Knebel, dann muss ich mir auch nicht anhören, wie Sie gestern wieder 5 neue Kartoffelsorten und 10 Thymianvarianten pflanzten, während Sie parallel den Lollo Rosso mit dem roten Mangold gekreuzt haben.
Zwei Jahre können schon mal eine ganze Zahnreihe ausmachen, Herr Neon. Das zeigt sich bereits im Kindesalter.
Wobei: Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass ich das erste Mal die Idee hatte, mit Ihnen zusammen über den Alpenhauptkamm zweirädrig gen Korsika zu eilen. Bereits damals hatten Sie, ob Ihrer Kondition, leichte Bedenken angemeldet. Wollten Sie nicht in Wellnesshotels nächtigen, pflegend massiert von jungen Damen wie Frau Graalmann, die mit Daumenschrauben eher nichts anfangen können? Nun, inzwischen müsste wohl Frau Araxe aus Porto herübereilen, um Ihnen die notwendige Fluchtgeschwindigkeit verschaffen zu können.
Was Frau Araxe per se betrifft: Natürlich sind die sprachlichen Wurzeln der Korsen genuesisch, aber bei der Speisekarte haben sie es geschafft, französische und italienische Küche elegant zu kreuzen. Fast so wie Sie mit Ihrer Amalfizitronenbäumchen-Nachbarinskreuzung.
Ich habe mich gerade mal etwas bei typisch korsischen Rezepten und Spezialitäten umgesehen und stolperte von einer eher typisch italienischen Speise zur nächsten, habe dabei aber auch sehr spannendes entdeckt wie z. B. Pulenda – Polenta aus Kastanienmehl. Gibt es natürlich auch in Italien (vornehmlich Toskana), aber kannte ich bisher nicht. Das steht jetzt jedenfalls auf meiner Menüliste für Gerichte, wenn ich wieder aus dem Urlaub (übrigens Faro, nicht Porto) zurück bin. Das heutige Abendessen beinhaltete passenderweise (Mais-)Polenta. Mit „Rouladen” aus grünem Spargel und Parmaschinken mit Parmigiano drüber. (Noch gilt es die Spargelsaison voll ausnutzen!) Aber was mich nun sehr interessiert, ist, was Sie denn so für empfehlenswerte Gerichte mit französischem Einfluss auf Korsika kennengelernt haben. Gibt es da Typisches oder war das eher ein allgemeines Statement?
Das Statement war ein eher allgemeines. Jedoch frage ich mich, ob beispielsweise Fiadone (hier ein Rezept) sowohl in Italien als auch in Frankreich (mit anderem Namen vielleicht) vorkommt?
Die Kastanie ist auf Korsika in den Gerichten weit verbreitet, selbst im Bier findet man sie (Pietra Ambrée). Dazu die Wurst- und Schinkensorten aus halbwilden Schweinen, die sich zuvor an den Kräutern der Macchia und den Kastanien gütlich getan haben.
https://rezepte.lemenu.ch/recipes/bonapp_EM21_D_121019/fiadone-mit-orangensalat
Das Rezept (irgendwie muss ich wohl meine Einbindungskenntnisse verloren haben)
Das kommt einfach daher, dass ich richtiges Motorrad fahre anstatt eines fahrenden Wohnzimmersessels mit beheizbarem Breitsattel, Herr Pathologe. Das limitiert einfach meinen Spassfaktor nach 5 Stunden Autobahnfahrt. Und ein „Wellness-Hotel“ mit hingebungsvoller Graalmann/Araxe-Massage ziehe ich allemal einer Zeltübernachtung auf hartem Lehmboden vor. Been there, done that, aber unter Dreissig. Danach entwickelt man i.d.R. stärkere Gefühle für eine eigene Dusche und Toilette, aber jeder nach seiner eigenen Façon und seinen Möglichkeiten. Damit will ich’s auch bewenden lassen und wünsche Ihnen auf jeden Fall einen erlebnisreichen Urlaub und dass die korsischen Ameisen Ihnen diesmal nicht den Hintern wegbeissen.
Ich möchte ja nur nochmal auf diese treffende Beschreibung hinweisen:
https://taz.de/Die-Wahrheit/!5782015/
Ansonsten danke ich Ihnen für die guten Wünsche.