Dieser Krieg macht einen ziemlich sprachlos. Irgendwie hat man trotz aller Vorzeichen gehofft, dass es sich nur um Säbelrasseln handelt. Sicher herrschte schon seit Jahren ein Krieg in der Ostukraine, der schon viel Leid brachte, aber dieser lief ja eher verdeckt ab. Trotz aller Offensichtlichkeit, dass Russland massiv daran beteiligt war, erlosch ziemlich bald das öffentliche Interesse. Ein paar Sanktionen erfolgten, die Russland nicht wirklich massiv schadeten. Ebenso wie bei der Annexion der Krim.
Nun herrscht also richtiger Krieg und Putin schreckt auch nicht vor der Drohung eines Atomkrieges zurück. So viele Fragen kommen hierbei auf, die sich nur schwer beantworten lassen. Hätte es eine Russlandpolitik geben können, die die Ereignisse seit 2014 in der Ukraine hätten verhindern können? Und in Folge dessen diesen Krieg, der jetzt herrscht? Wohin führt das alles noch? Selbst in Zeiten des Kalten Krieges schien die Lage nicht so angespannt und vor allem nicht so unberechenbar gewesen zu sein.
Was kann man jetzt persönlich tun? Demos hierzulande werden Putin sicher nicht beeindrucken und das Zeigen von ukrainischen Flaggen ebenso wenig. Dann eher ein Mittragen einer härteren Politik gegenüber Russland, die nicht nur einschneidend für Putin ist, sondern auch für einen selbst. Würde man über Hackerkenntnisse verfügen, könnte man sich dem Cyberkrieg anschließen, den Anonymous ausgerufen hat, der ja schon erste Früchte zu tragen scheint – die Kreml-Website ist down.
Und bei alldem sollte man nie vergessen, dass Putin nicht Russland ist, eine Vielzahl von Russen diesen Diktator und sein Gefolge nicht nur ablehnt, sondern mutig bekämpft.