Diesen Monat startete ein neues Kunstprojekt im Hauptquartier der Firmengruppe, das es zusätzlich zu der auch wieder im Herbst stattfindenden add art gibt.
Eigentlich wäre die bei der Zentrale eingehende Anfrage bei meiner Chefin gelandet, aber die hatte gerade Urlaub und so landete der Anruf an optimaler Stelle, wenn es um Kunst geht. Zunächst war ich etwas skeptisch, Kunst für unsere Räumlichkeiten, wo es so gut wie keinen Publikumsverkehr gibt zu mieten. Aber das Konzept und vor allem die Kunst selbst überzeugten mich sehr schnell.
Die PurePhotography von Heike Baltruweit sind Fotografien, die oft wie gemalt aussehen. Meist ist es kaum zu glauben, dass es sich hierbei um unbearbeitete Aufnahmen handelt, wofür sie geschickt ungewöhnliche Perspektiven nutzt und unscheinbaren Details viel Aufmerksamkeit widmet. Aber das ist noch nicht alles – viele Werke sind via einer App mit einer Augmented Reality verknüpft, wodurch sie zum Leben erwachen und ihre Geschichte erzählen, interpretierte Geschichten von Betrachtenden erzählen lassen oder einfach so mit dem überraschen, was darin steckt. Auch wenn die Abbildungen kein Ersatz für die großformatigen Originalwerke sind, kann man auch dort dies kostenlose App Artivive nutzen. Ihre Werke kann man nicht nur kaufen, sondern auch für ein Jahr (Minimum) mieten. Und mit gleichem Standort hier in Hamburg gibt es sogar jeden Monat ein anderes Werk. Und schon war mein Plan, diese an unterschiedlichen Orten zu zeigen.
Nun musste ich nur noch unseren obersten Geschäftsführer überzeugen, der zu dem Zeitpunkt gerade nicht anwesend war. Seine Assistentin meinte, dass er daran kein Interesse hätte. Schon gar nicht daran, dass da bei ihm im Büro etwas Neues hängen würde, das zudem auch noch frei zugänglich für alle Mitarbeitenden wäre. Ich meinte nur, dass sie mich mal machen lassen sollte.
Tja, und er war ebenso begeistert wie ich von dem Konzept, den Werken und meinem Plan. Da könnte man mal sehen, dass sein Büro immer für alle offen stehen würde und für weitere Plätze schlug er Orte vor, bei denen man gar nicht anders können würde, als die Kunst nicht zu beachten.
Jetzt hängt das erste Werk im Foyer nebst Info und es gab einen Intraneteintag hierzu. Das Feedback ist … nun ja, überschaubar. Für mich nicht so überraschend nach meiner langjährigen Erfahrung mit dem Kunstinteresse von vorwiegend kaufmännischen Mitarbeitenden. Aber es ist ja erst der erste Streich von 12. Mal sehen, ob da noch etwas Bewegung reinkommt. Die Zugriffszahlen via App, die ich am Monatsende von Heike bekomme, werden sicherlich ebenfalls nicht überraschend hoch sein.
Auf jeden Fall finde ich es ganz toll, dass mir solche Projekte ermöglicht werden und ich so viel Unterstützung von höchster Ebene habe.