Im Sommer nächsten Jahres wird der Hauptsitz unserer Firmengruppe umziehen. Mit dem Vermieter gab es schon lange Probleme und in der Nachbarschaft hat sich passende Fläche gefunden. Mit ca. 3800 m2 wird es mehr Platz geben und die Räumlichkeiten haben ein Open-Space-Konzept, sind also quasi Großraumbüros 2.0.
Meine Chefin hatte mich schon vorab während meines Urlaubs darüber informiert, dass es einen Besichtigungstermin geben wird (ich fragte nach, ob ich ein Handtuch mitbringen soll, was sie aber nicht verstanden hat …), der inzwischen war.
Der erste Eindruck ist schon recht positiv – erfrischend modern im Gegensatz zu unseren jetzigen eher piefigen Räumen. Noch ist alles unmöbliert und eine Aufteilung der Etagen gibt es auch noch nicht – da wird sich also im erst Endeffekt zeigen, wie positiv gestimmt man dann noch im realen Arbeitsleben ist. Die Lärmschutzdämmung ist jedenfalls sehr effektiv. So Großraumbüros mag ich eigentlich nicht, andererseits bin ich dennoch neugierig und offen für die neue Form der Zusammenarbeit – egal mit wem nun unsere Abteilung zusammengewürfelt wird.
Nicht so optimal sind die Positionierungen der Toiletten (je nach Arbeitsplatz muss man durch die ganze Etage nebst allen Mitarbeitern laufen) und auch mein Arbeitsweg ist 3 Minuten länger. Das hört sich jetzt nicht viel an, aber inzwischen bin ich für jede Minute dabei dankbar, weil sich dieser oft aufgrund diverser Störungen im ÖPNV (Autofahrer haben es übrigens meist auch nicht so viel leichter) massiv verlängert. Für eine Strecke brauche ich ca. 45 Minuten, wenn alles glatt läuft – aber gern auch mal zusätzlich 30 Minuten oder mehr, wenn nicht.
Neue leere Räume rufen bei mir aber auch noch ganz andere Intentionen hervor – Platz für Gestaltung, Platz für Kunst! Also habe ich gleich mal mit dem obersten Geschäftsführer darüber kurz gesprochen. Der meinte dann auch gleich, dass sich da für die add art ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Die diesjährigen Nachwuchskünstler stehen ja schon fest und ich habe auch wieder ein paar neue Mitarbeitende für die Durchführung gewinnen können (nachdem gleich zwei vorherige sich nun freudig dem Mutterdasein widmen), aber das allgemeine Feedback (vor allem im unmittelbaren Umfeld) ist ja eher mau und das ist schon sehr demotivierend. Sehr schön, dass der Obercheffe die zukünftige Beteiligung an der add art gar nicht in Frage stellt. Aber auch über den Verbleib von all dem, was bisher größtenteils an mehr oder weniger Kunst (in den 90ern wurde wohl mal eine „LKW-Ladung” aus dem Ostblock gekauft) vorhanden ist muss nachgedacht werden.
So oder so – manches sehe ich skeptisch, aber ich bin sehr gespannt, wie das alles so wird und freue mich eher darauf.